Apotheke und Markt

Die Qualität beginnt bei der Pflanze

DHU und Schwabe feiern 40 Jahre Terra Medica

STAFFORT (dm) | Es ist ein warmer Sommertag, an dem DHU und Schwabe die Presse zum 40-jährigen Jubiläum ihrer Arzneipflanzenkulturen in Staffort laden. Die Feier beginnt mit einer Führung über das Gelände. In den anschließenden Begrüßungen von Olaf Schwabe (CEO Schwabe-Gruppe), Peter Braun (Geschäftsführer DHU) und Dr. Rainer Oschmann (Geschäftsführer Herstellung Schwabe-Gruppe) geht es um Tradition, Qualität und Werte wie Kontinuität, Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit.
Foto: DHU
Eine Eiche für Terra Medica Der anlässlich des Jubiläums gepflanzte Baum soll längerfristig für die Gewinnung von Eichenrinde dienen.

Entscheidend seien vor allem die Mitarbeiter und ihr großer Erfahrungsschatz. Denn einen speziellen Ausbildungszweig „Arzneipflanzenanbau“ gibt es nicht und die Qualität der Arzneimittel beginne letztlich bei der Pflanze. Auch der Oberbürgermeister der Gemeinde Stutensee, Klaus Demal, ist der Einladung gefolgt und dankt dem Unternehmen für „40 Jahre hervorragende Zusammenarbeit“. Er betont, wie wichtig es sei, dass seit der Inbetriebnahme des Geländes im Jahr 1976 noch nie Insektizide ausgebracht wurden und fasst den Grundgedanken von Terra Medica und die Arbeit, die mit einer solchen Philosophie verbunden ist, in einem Zitat zusammen: „Unkraut ist die Opposition der Natur, gegen die Regierung der Gärtner.“ So spricht man bei Terra Medica beispielsweise nicht von Unkraut, sondern von Beikraut. Der Ortsvorsteher von Staffort, Ludwig-Wilhelm Heidt, bringt seine Dankbarkeit für die Standortwahl von Terra Medica folgendermaßen zum Ausdruck: „Erst Wäscherei, dann Schrotthändler und dann Dr. Schwabe.“

Foto: DHU
Das Terra Medica-Logo ziert nun auch das Besucherzentrum.

Biodiversität erleben

Wie schön nachhaltige Landwirtschaft und Biodiversität sein können, wird bei der Führung erlebbar – aber auch wie viel Arbeit ein solcher Ansatz bedarf: keine Herbizide kommen zum Einsatz, das Unkraut wird mit der Hacke gejätet. Die Lösungen für manche Probleme sind dennoch verblüffend einfach. In fast jeder Reihe steht eine andere Pflanze mit unterschiedlichen Ansprüchen. Der Boden in der Rheinebene ist sandig und warm. Für manche Pflanze muss und kann deshalb mithilfe von Zierwein ein Laubwald als Lebensraum nachgeahmt werden. Doch die Idylle sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass „pflanzlich“ und „natürlich“ nicht mit unbedenklich gleichzusetzen sind. So steht der behaarte Giftsumach (Toxicodendron pubescens, „Giftefeu“) auf einem eingezäunten Feld, weil der Milchsaft in Blättern und Zweigen Kontaktallergien auslöst. Bei der Ernte müssen die Gärtner sogar einen Overall mit Handschuhen, Helm und Luftfilter tragen. In der Apotheke kennt man den Giftefeu von der homöopathischen Zubereitung Rhus toxicodendron. Sie ist zur Behandlung rheumatischer Schmerzen zugelassen.

Die Biodiversität und Nachhaltigkeit, die man bei der Führung über das Gelände erleben kann, stellt Dr. Harald Orth (Leiter Pharmazie DHU) auch in seinem Festvortrag in den Mittelpunkt. Er zieht eine Parallele zwischen der Biodiversität der Pflanzenwelt und den individuellen Herangehensweisen in der Therapielandschaft. Außerdem macht er beispielsweise auf die Apfelblütenaktion des SWR aufmerksam, die seit elf Jahren das Blühverhalten der Apfelbäume beobachtet und die Daten Klimaforschern zur Verfügung stellt. Die symbolische Pflanzung einer Eiche – die längerfristig auch für die Gewinnung von Eichenrinde dienen soll – und die Enthüllung des Terra Medica-Logos am Besucherzentrum runden die Veranstaltung ab. An drei Tagen im Jahr können auch Privatpersonen an Führungen durch die Arzneipflanzenkulturen teilnehmen.

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