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Edgar Franke auf Apotheken-Besuch

SPD-Politiker will nach der Wahl für fairen Wettbewerb sorgen – auch ohne Rx-Versandverbot

MELSUNGEN (diz/daz) | Der Bundestagswahlkampf ist im vollen Gange: Politiker sind auf Wählerstimmen-Fang und Bürger setzen auf offene Ohren bei ihren Wahlkreis-Abgeordneten. So auch die Apothekerin Claudia Wegener, Mitarbeiterin der Aesculap-Apotheke in Melsungen. Sie lud den für ihre Region zuständigen SPD-Gesundheitspolitiker Dr. Edgar Franke zu einem Gespräch in die Apotheke. Und Franke kam.
Foto: DAZ/diz
Apothekenleiterin Eva Seitz und die Apothekerinnen Ulrike Hund und Claudia Wegener sprachen mit dem SPD-Abgeordneten Edgar Franke.

Im Mittelpunkt des Gesprächs mit drei Apothekerinnen stand die Frage: Warum hat die SPD das von der Union eingebrachte Gesetz für ein Rx-Versandverbot blockiert? Franke erklärte, für ihn als Politik- und Rechtswissenschaftler sei klar gewesen, dass das Verbot verfassungs- und europarechtlich nicht haltbar gewesen wäre. Sein Vorschlag sei daher gewesen, Rx-Boni über das Sozialrecht zunächst für zwei Jahre zu verbieten mit der Ausnahme von Werbegaben im Wert von bis zu einem Euro. Dies hätte den Vorteil gehabt, erst einmal den Status quo zu sichern, bis man ein neues rechts­sicheres System gefunden hätte. Man hätte den Apotheken eine Kompensation verschaffen können durch ein Honorar für den Medikationsplan, eine höhere Notdienstzulage oder eine wie auch immer geartete Umlage zugunsten von Landapotheken. Auf eine solche andere Lösung setzt Franke nach wie vor. Die Apothekerinnen äußerten ihre Sorge, „den Bonus von 1 Euro nicht mehr loszuwerden.“ Und 1 Euro weniger pro Packung sei auf Dauer nicht zu machen. Franke zeigte Verständnis, wandte aber ein, dass Apotheken auch Geld für Werbegeschenke und Kundenzeitschriften hätten. |

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