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Gesundheitspolitik
Avie positioniert sich
Forderung nach OTC-Preisbindung
Die Apothekenkooperation Avie, die 2004 von Edwin Kohl gegründet wurde und aktuell mehr als 200 Apotheken umfasst, geht in ihrem standespolitischen Beitrag noch deutlich weiter als die ABDA-Forderungen nach einem Rx-Versandverbot und drückt sich zum Teil drastischer aus: „Die 2004 eingeführte packungsbezogene Honorierung (das sogenannte Kombimodell) war ein Irrweg und ist in Gänze gescheitert.“ Daher fordert Avie die Wiedereinführung der Arzneimittelpreisverordnung von 2003, nach der Arzneimittel mit geringem Herstellerabgabepreis billiger und solche mit höherem teurer wären. Vor 2004 gab es bekanntlich auch die Arzneimittelpreisbindung für OTC-Präparate. Auch hier spricht sich Avie für eine Wiedereinführung aus, denn: „Das ist sachgerecht und entspräche vergleichbaren Regelungen im Buchhandel. […] Denn auch OTC-Arzneimittel sind – im Bilde gesprochen – keine Bonbons, deren Konsum allein vom Preis abhängen darf.“ Mit den aufschlagsbezogenen Vergütungen im Rx-Bereich und den festen Preisen bei OTC-Arzneimitteln wären Rabatte und Bonifizierungen der Kunden unmöglich. „Dies träfe zwar die Versandapotheken, wäre letztendlich aber eine Maßnahme im Sinne der Verbraucher.“ Den für OTC-Arzneimittel existierenden Beratungsbedarf könnten Versandhändler laut Avie deshalb nur schwer gewährleisten, da sie einen preisorientierten Wettbewerb betreiben würden.
Rahmenvertrag stärken
Avie weist in dem Papier auch auf den Rahmenvertrag zur Arzneimittelversorgung zwischen dem GKV-Spitzenverband und dem Deutschen Apothekerverband (DAV) hin. Als problematisch sieht Avie, dass die Partner des Rahmenvertrages die Sanktionsmechanismen nicht gleichberechtigt anwenden können. Daher fordert Avie die Stärkung des DAV. Konkret soll er „ausländische Apotheken bei Vertragsbruch zunächst sanktionieren und bei Wiederholungen von dieser Vereinbarung ausschließen können“. |
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