Wirtschaft

Trump twittert gegen Pfizer

Preiserhöhungen vorerst gestoppt

bj | Wozu umständlich verhandeln oder lösungsorientierte Maßnahmen entwickeln, wenn man auch twittern kann? US-Präsident Donald Trump „regelt“ mit dem Online-Dienst offenbar nicht nur personelle und außenpolitische Angelegenheiten, sondern neuerdings auch die Medikamentenpreise. Nur einen Tag nachdem der Präsident den US-Pharma­konzern Pfizer in einem Tweet ­attackiert hatte, bekam er seinen Willen: Der Arzneimittelgigant verzichtet vorerst auf Preiserhöhungen.
Foto: imago/ZUMA Press
@realDonaldTrump: „Pfizer und die anderen sollten sich schämen, die Arzneimittelpreise ohne Grund zu erhöhen.“

Zum 1. Juli hatte Pfizer die Preise von etwa 40 Arzneimitteln erhöht. Das monierte Trump in seinem Tweet in der letzten Woche. Außerdem kritisierte er, dass Pfizer seine Produkte in Europa zu einem „Schnäppchenpreis“ verkaufen würde. „Wir werden handeln“, kündigte er an. Daraufhin telefonierte Pfizer-Geschäftsführer Ian Read am Dienstagnachmittag zunächst mit dem US-Gesundheitsminister Alex Azar und dann mit Trump. Das Telefonat mit dem Präsidenten soll maximal 15 Minuten gedauert haben. Noch bevor sich Pfizer offiziell geäußert hatte, twitterte Trump am Abend: „Pfizer nimmt seine Preiserhöhungen zurück, sodass amerikanische Patienten nicht mehr zahlen.“ Er hoffe, dass andere Firmen das Gleiche täten.

Wenige Stunden später gab Pfizer eine offizielle Presseerklärung ab, in der die Unternehmensentscheidung mit „ausführlichen Diskussionen“ mit dem Präsidenten begründet wurde. US-Pharmakonzerne stehen schon lange wegen ihrer Preispolitik in der Kritik. Während seines Wahlkampfes hatte Donald Trump harte Einschnitte für die Pharmaindustrie angekündigt, doch konkrete Schritte blieben bisher aus. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.