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Gesundheitspolitik
Kommentar: Unter dem Radar
Mit nur 79 Toten bei rund vier Milliarden Passagieren gilt 2017 als das sicherste Flugjahr in der Geschichte. Trotzdem existiert bekanntlich eine Diskrepanz zwischen statistischer und gefühlter Sicherheit – je nach persönlicher Erfahrung.
Wahrscheinlich wird man das Jahr 2018 als ein unsicheres „Arzneimittel-Jahr“ bewerten. Allein hierzulande verzeichnen wir aktuell drei ernst zu nehmende Skandale, in denen Apotheker, Pharmahersteller und Zwischenhändler verwickelt sind. Anfang Juli wurde der Bottroper Zyto-Apotheker Peter S. wegen Unterdosierung von rund 14.500 Krebsmitteln und Betrugs in Höhe von 17 Millionen Euro zu einer Haftstrafe von zwölf Jahren verurteilt. In derselben Woche wurde bekannt, dass unzählige Valsartan-Präparate womöglich mit dem krebserregenden Stoff NDMA verunreinigt sind. Und nun sollen hochpreisige Arzneimittel aus Griechenland gestohlen und mit beeinträchtigter Wirksamkeit von einem brandenburgischen Händler in Verkehr gebracht worden sein. Man kann die Auswirkungen dieser Skandale derzeit noch schwer beziffern. Eine Statistik wird das erschütterte Vertrauen in die Arzneimittelversorgung auch nur teilweise wiederherstellen können. Was bleibt, sind Lehren aus diesen Fällen zu ziehen und zu konstatieren, dass dies alles unter dem Radar der Behörden geschehen konnte, weil es die kriminelle Energie Einzelner war oder ein Systemversagen gegeben haben muss. Hier ist die Politik gefragt. Die Internationalisierung des Arzneimittelmarktes in Deutschland gehört anders reguliert und überwacht als es bisher gelaufen ist. Dies hätte man längst realisieren müssen.
Dr. Armin Edalat
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