Gesundheitspolitik

LAV: „Erbsenzählerei“

550.000 Euro unberechtigt retaxiert

eda | In Baden-Württemberg retaxierten 2017 die Krankenkassen Rezepte im Wert von rund 1,3 Millionen Euro. Auffallend: Im Vergleich zum Vorjahr gab es mehr Retaxationen bei sinkendem Wertvolumen pro Rezept.
Foto: LAV BaWü
Ina Hofferberth

Rund 14.500 Rezepte hat die Taxationsabteilung des Landesapothekerverbandes (LAV) Baden-Württemberg für ihre Mitglieder 2017 geprüft. Dies teilte LAV-Geschäftsführerin Ina Hofferberth auf der diesjährigen Mitgliederversammlung mit. Insgesamt hätte das Retaxationsvolumen 1.315.588 Euro betragen. Eine Summe, die nur unwesentlich niedriger ist als der Vorjahreswert mit rund 1.350.000 Euro. Deutlich gestiegen ist allerdings die Anzahl der von den Kassen beanstandeten Rezepte. Diese betrug im letzten Jahr rund 14.500 (2016: 13.266). „Es wurden also mehr Rezepte mit einem insgesamt geringeren Wertvolumen geprüft. Gefühlt liegt die deutliche Mehrzahl der eingereichten Rezepte bei einem finanziellen Wert zwischen 10 und 50 Euro. Ich finde, dass es hier wieder in Richtung Erbsenzählerei geht“, stellte Hofferberth fest. In rund 6800 Vorgängen prüften die Mitarbeiter der Fachabteilung Taxation die Rezepte und unterstützten die Mitglieder bei den Einsprüchen gegenüber den Krankenkassen. Die LAV-Geschäftsstelle erkämpfte im vergangenen Jahr rund 550.000 Euro für ihre Mitglieder. 765.000 Euro hingegen, rund 58 Prozent, wären berechtigt retaxiert worden. Der häufigste Grund: Die Abgabe eines nicht rabattierten Arzneimittels. Die LAV-Geschäftsführerin rät, dass die Apotheken ihr Augenmerk trotz Alltagshektik vermehrt auf diese Prozesse lenken müssen. |

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