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Wirtschaft
Boehringer kauft ViraT
Einstieg in die Therapie mit onkolytischen Viren
Bereits im August 2016 war zwischen den Unternehmen ein Kaufoptionsvertrag geschlossen worden, nun übernimmt Boehringer für 210 Millionen Euro den in Innsbruck ansässigen Forschungsbetrieb. ViraTherapeutics ist auf die Erforschung von Therapien mit onkolytischen Viren spezialisiert und entwickelt aktuell einen neuen Therapieansatz in der Krebsforschung: Im Fokus steht der Produktkandidat VSV-GP, Vesicular Stomatitis Virus (VSV) mit modifiziertem Glykoprotein (GP), der allein und in Kombination mit anderen Krebstherapien untersucht wird.
Bei der Therapie mit onkolytischen Viren handelt es sich um eine Krebsbehandlung mit zwei Wirkungsweisen: Zunächst vermehrt sich das Virus spezifisch in Krebszellen und tötet diese ab. Dann stimuliert die Virusinfektion das Immunsystem noch zusätzlich, diese Krebszellen ins Visier zu nehmen. Das führt zu einer immunvermittelten Tötung sowohl infizierter als auch nicht infizierter Krebszellen und einer weiter verbesserten Tumorkontrolle.
Boehringer Ingelheim und ViraTherapeutics arbeiten gemeinsam an der Entwicklung einer Plattform für Therapien mit onkolytischen Viren der nächsten Generation. Der Hauptkandidat dieser Plattform, VSV-GP, hat laut Pressemeldung in präklinischen Modellen vielversprechende Ergebnisse gezeigt, insbesondere in Kombination mit immunmodulatorischen Ansätzen aus der Boehringer Ingelheim Forschungspipeline.
Spin-Out der Medizinischen Universität Innsbruck
Die ViraTherapeutics GmbH wurde 2013 als Spin-Out der Medizinischen Universität Innsbruck von Prof. Dr. Dorothee von Laer, Leiterin der Abteilung für Virologie an der Universität Innsbruck, gegründet und beschäftigt derzeit 19 Mitarbeiter.
Mit dem Kauf investiert Boehringer weiter in den zukunftsträchtigen Markt der Immuntherapien. Dort engagieren sich in der Erwartung milliardenschwerer Umsätze allerdings auch schon etliche andere Unternehmen. |
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