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Wirtschaft
Gericht will Strafe abmildern
Glyphosatprozess: Bayer wehrt sich trotzdem
Nur noch 78 statt 289 Millionen Dollar Strafe und trotzdem sträubt sich Bayer. Im Glyphosatprozess laufen derzeit 8700 Klagen wegen möglicher Gesundheitsgefahren durch das Unkrautvernichtungsmittel. Im konkreten Fall geht es um den 46-jährigen, an Lymphdrüsenkrebs erkrankten Dewayne Johnson. Im August verurteilte ein Geschworenengericht in Kalifornien die Bayer-Tochter Monsanto zu 289 Millionen Dollar Schmerzensgeld. Die Jury war der Ansicht, dass Glyphosat verantwortlich für Johnsons tödliche Krebserkrankung sei und Monsanto nicht ausreichend vor den Gesundheitsrisiken gewarnt habe. Laut dem Handelsblatt findet die zuständige Richterin Suzanne Ramos Bolanos das von den Geschworenen festgelegte Strafmaß unverhältnismäßig hoch. Sollten die Anwälte des Klägers zustimmen, werde sie die Strafe auf 78 Millionen Dollar absenken.
Da das Verfahren jedoch nicht neu aufgerollt wird, wie es Bayer beantragt hatte, bestätigte die Richterin damit indirekt den von der Jury postulierten Zusammenhang zwischen Johnsons Krebserkrankung und dem Unkrautvernichtungsmittel. Der US-Prozess ist das erste Verfahren gegen Bayer wegen mutmaßlich verschleierter Krebsgefahren durch das Unkrautvernichtungsmittel. Daher könnte das Urteil wegweisend für weitere Verfahren sein. Und deshalb ist der Ausgang des Verfahrens hochbrisant. Daher plant Bayer, Berufung beim California Court of Appeal einzulegen. Die deutliche Reduzierung des Strafschadensersatzes durch das Gericht sei „ein Schritt in die richtige Richtung“, doch sei Bayer nach wie vor überzeugt, dass das Urteil im Widerspruch zu den im Prozess vorgelegten Beweisen stehe, erklärte der Konzern gegenüber der dpa. |
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