Wirtschaft

Milliardendeal um PSMA-617

Novartis macht Endocyte Übernahmeangebot

eda | Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat den Aktionären der US-Firma Endocyte ein Übernahmeangebot von 24 US-Dollar pro Aktie gemacht. Ins­gesamt wäre Endocyte dann mit 2,1 Milliarden US-Dollar bewertet. Durch die Fusion wollen die Schweizer ihre Expertise auf dem Gebiet der Radiopharmazeutika und im Indikations­gebiet Prostatakrebs erweitern.
Foto: imago/CHROMORANGE

Novartis-CEO Liz Barret sieht in der vorgeschlagenen Akquisition von Endocyte einen wichtigen Schritt, sein Unternehmen am Zukunftsmarkt wichtiger Behandlungsoptionen und Wachstums­treiber teilhaben zu lassen. Im Fokus des Milliarden-Deals steht ein Wirkstoffkandidat, den Endocyte vor einem Jahr in Deutschland für 12 Millionen US-Dollar gekauft hatte. Bei 177Lu-PSMA-617 handelt es sich um einen radioaktiven Liganden, der an das Prostata-spezifische Membran-Antigen (PSMA) bindet, das bei rund 80 Prozent der Patienten vorhanden ist, die an einer bestimmten Form von Prostatakrebs (mCRPC) leiden. Der Wirkstoff wurde am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) und dem Universitätsklinikum Heidelberg entwickelt und dann an die sächsische ABX Advanced Biochemical Compounds GmbH auslizenziert. ABX ist in Radeberg bei Dresden ansässig und untersuchte PSMA-617 bisher in Härtefallprogrammen und prospektiven klinischen Studien. Aktuell werden Patienten in die Phase III-Studie PSMA-617 VISION aufgenommen. Die Markteinführung ist für das Jahr 2021 geplant. Im Rahmen der geplanten Übernahme von ­Endocyte durch Novartis werden mehr als 50 Prozent auf den Kurs aufgeschlagen. Bewertet wird der US-Konzern mit 2,1 Milliarden US-Dollar (1,8 Milliarden Euro). Der Transaktion müssen nun die Aktionäre und Behörden zustimmen. |

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