Wirtschaft

Soll die Justiz ermitteln?

Griechisches Parlament berät zu Novartis-Skandal

dpa/eda | Das Schweizer Pharmaunternehmen Novartis soll Bestechungsgelder an Politiker und Ärzte in Griechenland bezahlt haben, um die Preise für seine Arzneimittel zu erhöhen und den Markt durch die rasche Genehmigung eigener Produkte zu beherrschen. Weil einige beschuldigte Politiker Immunität genießen, wurden die Ermittlungen dem Parlament zur weiteren Entscheidung übergeben.
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In Griechenland sollen Ärzte und Politiker bestochen worden sein.

Novartis soll nach den Aussagen von unter dem Schutz der Justiz stehenden Zeugen den ehemaligen Regierungschef Antonis Samaras und andere griechische Politiker sowie Ärzte bestochen haben. Das Unternehmen hatte vergangene Woche daraufhin erklärt, eine interne Untersuchung werde durchgeführt: „Wir sind entschlossen, ein umfassendes Verständnis der Situation zu erlangen und gegebenenfalls die Verantwortung für alle Aktivitäten zu übernehmen, die unsere hohen Standards für ethisches Geschäftsverhalten nicht erfüllt haben.“ Die Ermittlungen kamen ins Rollen, nachdem mehrere Medien über mutmaßliche Schmiergeldzahlungen berichteten. Laut dem griechischen Finanzminister Stavros Kontonis handelt es sich um den „größten Skandal seit der Entstehung des modernen Griechenlands“. Da die beschuldigten Politiker Immunität genießen, wurde der Fall Anfang Februar an das Parlament weitergeleitet. Am vergangenen Mittwoch wurde über die Korruptionsvorwürfe beraten. Wie mehrere Zeitungen am Tag danach berichteten, sind die griechische Regierung und das Parlament nun fest entschlossen, den Korruptionsskandal um den Pharmakonzern Novartis aufzuklären. Dafür stimmten die Abgeordneten mehrheitlich nach einer mehrstündigen und zum Teil stürmisch verlaufenen Debatte am frühen Donnerstagmorgen. |

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