Prisma

Stoßwellen gegen Ulzera

Physik ergänzt konventionelle Wundbehandlung

cae | Die US-amerikanische Zulassungsbehörde FDA hat Ende 2017 das Medizinprodukt dermaPACE, das Stoßwellen aussendet, zur Behandlung des diabetischen Fußes zugelassen.
Foto: Science Photo Library/Camazine, Scott
Fuß eines Diabetikers mit schlecht verheiltem Ulkus. Die große Zehe des Fußes ist bereits amputiert worden.

Stoßwellen sind gepulste, auf einen Punkt gerichtete Schallwellen. Die ­extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) wird seit über 30 Jahren zur Zertrümmerung von Harn- und Gallensteinen eingesetzt und hat seither unzählige chirurgische Eingriffe überflüssig gemacht. Der Einsatz von Stoßwellen gegen Ulzera des diabetischen Fußes wird hingegen erst seit zehn Jahren erforscht. Hier ergänzt die ­extrakorporale Stoßwellentherapie ­(ESWT) die standardmäßige Wund­behandlung. Pro Sitzung erhält der Patient mindestens 500 Stoßwellen; bei einer Frequenz von 4 Hz (240/min) dauert die Sitzung gut zwei Minuten.

Die Anzahl der ESWT-Sitzungen ist individuell verschieden; bewährt haben sich drei Sitzungen im Abstand von ­jeweils drei Tagen. Die FDA hat die ­Zulassung auf Ulzera beschränkt, die mindestens 30 Tage alt und nicht ­größer als 16 cm2 sind.

In ihrer Entscheidung hat sich die FDA wesentlich auf zwei multizentrische doppelblinde Studien mit zusammen 336 Patienten gestützt. |

Quellen

Wang C-J et al. Extracorporeal shockwave therapy in diabetic foot ulcers. Int J Surg 2015;24B:207-209

FDA permits marketing of device to treat diabetic foot ulcers; www.fda.gov, 28.12.2017

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