Arzneimittel und Therapie

Sterblichkeit unter Febuxostat erhöht

Vergleichsstudie zu Allopurinol wirft Fragen auf

Gichtpatienten haben per se ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Aufgrund von Hinweisen, dass das Urikostatikum Febuxostat (Adenuric®) zu vermehrten kardiovaskulären Ereignissen führen könnte, hatte die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA eine Sicherheitsstudie vom Zulassungsinhaber gefordert. Die nun vorgestellten Ergebnisse bestätigen diesen Verdacht zwar nicht, zeigen aber ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko gegenüber Allopurinol.

In der großen doppelblinden US-amerikanischen CARES-Studie wurden über 6000 Gichtpatienten mit kardiovaskulärer Vorerkrankung randomisiert und über einen Zeitraum von 32 Monaten im Median beobachtet: 3098 Patienten erhielten den selektiven Xanthinoxidase-Inhibitor Febuxostat und wurden mit 3092 Patienten unter Allopurinol verglichen. Während die stärkere harnsäuresenkende Wirkung im Vergleich zu Allopurinol in der Studie bestätigt wurde, war die Anzahl der Gichtanfälle in beiden Gruppen vergleichbar. Zwischen den Gruppen gab es keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Serumspiegel von Elektrolyten, Glukose oder Lipiden. Ebenso waren die kardiovaskulären Ereignisraten (primärer Endpunkt) in beiden Gruppen vergleichbar. Dennoch war das Risiko, an kardiovaskulären Ereignissen zu versterben, unter Febuxostat größer als unter Allopurinol (Hazard Ratio [HR] = 1,34; 95%-Konfidenzintervall [KI] = 1,03 bis 1,73). Aufgrund dieses Ungleichgewichts ergab sich zudem eine erhöhte Gesamtmortalität unter Febuxostat (HR = 1,22; 95%-KI = 1,01 bis 1,47). Der zugrunde liegende Mechanismus für die erhöhte Sterblichkeit ist jedoch unklar. Auch von der europäischen Zulassungsbehörde EMA wurden weitere Sicherheitsdaten gefordert: Die Ergebnisse der entsprechenden FAST-Studie stehen allerdings noch aus. |

Quelle

White BW et al. Cardiovascular Safety of Febuxostat or Allopurinol in Patients with Gout. N Engl J Med 2018;378(13):1200-121

Apothekerin Dr. Daniela Leopoldt

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