Aus der Hochschule

Zehn Jahre PharMetrX

Festsymposium: Mithilfe der Pharmakometrie zur individualisierten Arzneimitteltherapie

Zum zehnjährigen Jubiläum des Doktorandenprogramms PharMetrX der Freien Universität Berlin (Klinische Pharmazie) und Universität Potsdam (Mathematische Modellierung und Systembiologie) fand vom 19. bis 21. April im Harnack-Haus in Berlin das Festsymposium „On the path from big data to precision medicine“ statt. Die rund 100 Teilnehmer reflektierten die Entwicklungen und Erfolge des Doktorandenprogramms und diskutierten über Herausforderungen und Möglichkeiten der Digitalisierung im Gesundheitswesen.
Foto: Andreas Kämper
Prof. Dr. Peter-André Alt, Präsident der Freien Universität Berlin, sprach ein Grußwort.

„PharMetrX – Pharmacometrics & Computational Disease Modelling“ ist ein strukturiertes Doktoranden­programm, das Pharmazie und Mathematik eng miteinander verknüpft. Initiiert wurde es 2008, um Nachwuchswissenschaftler interdisziplinär und anwendungsorientiert auf dem sich rasant entwickelnden Forschungsgebiet der Pharmakometrie auszubilden. Es gliedert sich in drei Komponenten: Research, Training und Network.

Forschung

In den Forschungsprojekten werden pharmakometrische Modelle entwickelt, die die Zusammenhänge zwischen Dosis, Arzneistoffkonzentration, Wirkung und Therapieerfolg quantitativ, individualisiert und im Zeitverlauf beschreiben und vorhersagen. Diese Modelle sollen die Arzneimittelentwicklung und die individualisierte Arzneimitteltherapie optimieren.

Ausbildung

Das Curriculum umfasst neben fünf einwöchigen Modulen an der FU Berlin oder der Universität Potsdam auch ein einwöchiges Industriemodul („Walking along the value chain“) und individuelle Praktika bei einem der Industriepartner. Darüber hinaus finden ganztägige Arbeitsgruppentreffen an den beiden Universitäten statt.

Für den zusätzlichen Austausch zwischen Hochschul- und Industriepartnern werden jährliche Symposien organisiert.

Netzwerke

Unterstützt wird das PharMetrX-Programm durch sechs global tätige pharmazeutische Unternehmen und viele renommierte internationale Forschungskooperationspartner. Zusätzlich wirkt das „Faculty member-Network“, das aus Wissenschaftlern anderer Fächer und aus den Forschungsabteilungen der Unternehmen besteht, aktiv bei den Modulen für die Doktoranden mit. Im Jahr 2013 wurde das PharMetrX-Network gegründet, in dem sich die derzeitig 67 ehemaligen und aktuellen Doktoranden alle zwei Jahre treffen.

Festsymposium

Viele Mitglieder des „Faculty member-Network“, die Fachvertreter der Industriepartner sowie fast 75% der ehemaligen und aktuellen Doktoranden nahmen am Symposium teil. Den Festvortrag hielt Gunaretnam Rajagopal, Vice President und Global Head of Computational Sciences within Discovery Sciences, Janssen R&D (USA) über „Translating Big Data into Insight for Enabling Drug Discovery & Development“.

Impulsreferate und Diskussionsrunden beleuchteten die Möglichkeiten, Grenzen und ethischen Aspekte von Big Data und der Digitalisierung im Gesundheitswesen sowie ihre Bedeutung für die Pharmakometrie bzw. für PharMetrX. |

Ferdinand Weinelt/cae

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