Prisma

Lärm schlägt auf´s Herz

Mehr Aufmerksamkeit auf Lärmschutz richten

us | Wenn sich die Nachbarn ein Stockwerk oberhalb lauthals streiten, ist das nicht nur nervig, sondern auch gesundheitsschädlich. Forscher aus Mainz veröffentlichten im International Journal of Cardiology eine Auswertung von Daten, die im Rahmen der Gutenberg Gesundheitsstudie gesammelt wurden. Darin stellten sie einen signifikanten Zusammenhang zwischen subjektiver Lärmbelästigung und dem Auftreten von Vorhofflimmern fest.
Foto: Matthias Stolt – stock.adobe.com

Gut 15.000 Probanden waren zu dem Thema befragt worden und ordneten die von ihnen empfundene Lärmbelästigung in fünf Kategorien von „nicht“ bis „extrem“ ein. Da Teile der Region Mainz in der Einflugschneise des Frankfurter Flughafens liegen, wurde Fluglärm von den meisten Teilnehmern als Störung empfunden. Aber auch Straßen- und Schienenverkehr, Industrielärm und die Nachbarschaft wurden als störende Geräuschquellen genannt. Durch starke Geräuschexposition verursachter Stress, verkürzte Schlafzeiten und negative Emotionen erhöhen unter anderem den Blutdruck, die Herzfrequenz und steigern das Risiko für Arrhythmien. Dies führt zu vermehrtem Auftreten von kardiovaskulären Erkrankungen. Unter den befragten Personen, die sich extrem durch Lärm belästigt fühlten, wurde eine etwa 10% höhere Prävalenz für Vorhofflimmern berechnet, als in der Gruppe der nicht geräuschgeplagten Teilnehmer. Aber auch ein Anstieg von Depressionen und Angststörungen konnte beobachtet werden.

Wer an einer viel befahrenen Straße lebt, kann seiner Gesundheit sicher durch das nächtliche Tragen von Ohrenstöpseln etwas Gutes tun. Damit kann gleichzeitig die morgendliche „Belästigung“ durch den Wecker vermieden werden.  |

Quelle

Hahad O, Beutel M, Gori T, Schulz A et al. Annoyance to different noise sources is associated with atrial fibrillation in the Gutenberg Health Study. International journal of cardiology 2018;264:79–84

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