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Aus den Ländern
Interdisziplinär für mehr Arzneimitteltherapiesicherheit
Ärzte und Apotheker bilden sich gemeinsam fort
Der Präsident der Landesapothekerkammer, Dr. Günther Hanke, betonte bei seiner Begrüßung, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen beiden Berufen ist: „Wer sich gemeinsam fortbildet, arbeitet auch gut zusammen“, so die Hoffnung von Hanke. Noch lieber wäre ihm, wenn auch die Ausbildung beider Berufe an den Universitäten stärker verzahnt würde.
Gemeinsam viel erreichen
Aber zumindest, so Hanke, gehen die Heilberufekammern im Ländle mit gutem Beispiel voran: „Wir reden miteinander. Nicht übereinander. Das kommt auch in der Politik gut an, wo wir gemeinsam viel mehr erreichen können.“ Landesärztekammer-Präsident Dr. Ulrich Clever ergänzt: „Ein gutes Beispiel hierfür ist die ausschließliche ärztliche Fernbehandlung: Gleich nach unserer bundesweit richtungsweisenden Änderung der Berufsordnung sind wir auf die Apothekerschaft im Lande zugegangen, um künftige Entwicklungen vertrauensvoll und gemeinsam zu gestalten.“
Prof. Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK), ging in seinem Vortrag „Arzneimittelrisiken erkennen und melden“ auf ein hochaktuelles Thema ein. Er erläuterte, was Ärzte und Apotheker beachten müssen, wenn sie bei ihren Patienten nach der Anwendung von Arzneimitteln medizinische Risiken erkennen. Hierzu zählen in erster Linie Neben- und Wechselwirkungen. Aber auch pharmazeutisch/technische Risiken, etwa in der Galenik, seien relevant und müssen der zuständigen Behörde bzw. bei AMK oder Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft gemeldet werden.
Austausch im Interesse der Patienten notwendig
Der ebenfalls in Apothekerkreisen vielen bekannte Prof. Dr. med. Walter E. Haefeli, Universitätsklinikum Heidelberg und Leiter der Abteilung Klinische Pharmakologie und Pharmakoepidemiologie, legte in seinem Vortrag einen Schwerpunkt auf die Kommunikation zwischen Arzt und Apotheker. Zudem kategorisierte er bekannte Interaktionen. Sein Fazit: einige Wirkstoffkombinationen seien dann akzeptabel, wenn sie beobachtet würden; andere Kombinationen müssten hingegen zwingend vermieden werden. Und was natürlich die Apothekerinnen und Apotheker gerne hörten: Die Entdeckung der Risikokonstellation sei oft erst in Apotheken möglich. Deshalb ist der interprofessionelle Austausch im Interesse der Patienten erforderlich.
Stärken des anderen kennenlernen
Den Abschluss des Abends bildete ein Vortrag, gespickt mit Fallbeispielen, den Ina Richling, Apothekerin, und Dr. med. Frank Richling, gemeinsam hielten. Jeder Teilnehmer erkannte Fälle aus der eigenen Arbeitspraxis wieder. Die Veranstaltung war ein wichtiger Beitrag, die Stärken der Kollegen des anderen Heilberufs besser kennenzulernen und dadurch in Zukunft besser zusammenarbeiten zu können. |
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