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EPhEU: Neuer Vorstand gewählt

Europäischer Verband angestellter Apotheker

Am 16. und 17. Oktober fand in Warschau die diesjährige Generalversammlung der Employed community Pharmacists in Europe (EPhEU) statt. Neben Vorstandsberichten und Neuwahlen zum Executive Board standen Neuigkeiten aus den Mitgliedsländern sowie eine Working Session zum Thema Digitalisierung auf dem Programm.
Foto: EPhEU
Die Teilnehmer der 7. Generalversammlung der „Employed community Pharmacists in Europe“.

EPhEU-Präsidentin Ulrike Mayer (Österreich) und Vizepräsident Serge Caillier (Frankreich) berichteten von diversen Kontakten mit Gewerkschaften und anderen Interessenvertretern angestellter Apotheker nicht nur in Europa: unter anderem beim FIP-Weltkongress in Glasgow, in Island bei einem Treffen von Pharmazeutinnen, in Irland, in St. Petersburg und mit einer Organisation in Quebec, Kanada.

Ein zentraler Tagesordnungspunkt am ersten Tag waren die Wahlen zum neuen Vorstand. Mayer und Caillier hatten satzungsgemäß nach zwei Amtszeiten nicht wieder kandidiert.

Das Executive Board setzt sich ab 1. Januar 2019 wie folgt zusammen:

  • Neue Präsidentin ist künftig Katarina Fehir Šola aus Kroatien.
  • Zum Vize-Präsidenten gewählt wurde Raimund Podroschko (Österreich).
  • Das Amt des Generalsekretärs übernimmt Piotr Merks (Polen).
  • Schatzmeister bleibt Andreas May (Deutschland, ADEXA).
  • Dem Vorstand gehören außerdem Greta Torbergsen (Norwegen), Mark Koziol (UK) und Philippe Floquet (Frankreich) an.

Aus den Mitgliedsländern

Von den anwesenden Delegationen gab es Kurzberichte über die Situation der angestellten Apotheker und der öffentlichen Apotheken in den Mitgliedsländern. Hier einige Auszüge: Norwegens Delegation berichtete über einen neuen Tarifvertrag und wachsende Mitgliederzahlen. Aktuell laufen in norwegischen Apotheken Pilotprojekte für Grippeimpfungen und Reisevakzinen.

Auch in Frankreich gibt es mittler­weile in vier Regionen spezialisierte Apotheken, die Grippeimpfungen anbieten. Ein Medikationsreview wird für ältere Patienten angeboten, die mehr als fünf verschreibungspflich­tige Arzneimittel einnehmen.

In Polen hat die vor Kurzem gegründete Gewerkschaft Polish Trade Union of Pharmacy Workers (ZZPF) mit der ­polnischen Apothekerkammer eine Kampagne gestartet: „Fragen Sie Ihren Pharmazeuten nach Nebeneffekten.“ ZZPF arbeitet mit der Ärztekammer und der Vertretung der Physiotherapeuten zusammen. Außerdem gibt es Work-shops mit kanadischen Pharmazeuten zum Thema Kommunikationskompetenzen. Neu ist eine gesetzliche Regelung, wonach nur Gewerkschaftsmitglieder von Tarifverträgen profitieren.

Digitalisierung: Gefahr oder Chance?

Nach drei Präsentationen zu den Themen E-Rezept (Irena Pezelj, Kroatien), elektronische Gesundheitsakte (Philippe Floquet, Frankreich) und E-Pharmacy (Paul Day und Mark Koziol, UK) diskutierten die Teilnehmer über Risiken und Chancen der Digitalisierung im Apotheken- und Gesundheitsbereich. So könnte zum Beispiel mit der wachsenden personalisierten Medizin für Apotheken auch die Nachfrage nach personalisierten Zubereitungen steigen. Es herrschte Einigkeit darüber, dass Pharmazeuten Möglichkeiten brauchen, mehr und bessere Dienstleistungen für die Patienten anzubieten, aber auch für diese bezahlt werden müssen. Außerdem müssten die universitären Lehrpläne an diese neuen Leistungen angepasst werden. Fakt ist jedenfalls, dass viele der IT-basierten Dienstleistungen oder auch Impfungen, über die die deutschen Apotheker noch diskutieren, im europäischen Ausland bereits angeboten werden.

Einig waren sich die Teilnehmer auch darin, dass der persönliche Kontakt – trotz zunehmender Digitalisierung – weiterhin die wichtigste Beziehung mit Patienten darstellt. Diese Form des Kontaktes soll aufrechterhalten werden, so das Votum der EPhEU-Vertreter. |

Sigrid Joachimsthaler

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