Aus den Ländern

2019: Beratungschecks in allen Apotheken

LAK Baden-Württemberg intensiviert Pseudo-Customer-Besuche

eda | Mehr als die Hälfte aller Apotheken in Baden-Württemberg be­raten proaktiv und unaufgefordert bei der Abgabe eines Arzneimittels. Rund 35 Prozent tun dies zumindest auf Nachfrage, doch in jeder zehnten Apotheke findet gar kein Gespräch statt. Das hat die Auswertung sogenannter Pseudo-Customer-Besuche aus dem letzten Jahr erbracht. Die Apothekerkammer will das nun verbessern.
Foto: LAK Baden-Württemberg
Silke Laubscher

Bisher wurden in Baden-Württemberg rund 400 Beratungschecks pro Jahr durchgeführt, ließ Kammer-Vizepräsidentin Silke Laubscher die Delegierten bei der letzten Vertreterversammlung wissen. Die Pseudo Customer sind selbst Apotheker, führen das vorgetäuschte Gespräch anhand einer Symptomschilderung oder eines konkreten Präparatewunsches durch und würden anschließend in einem Feedback-Gespräch die Beratung evaluieren. Das alles laufe anonym. Die Kammer werde nur dann informiert, wenn grobe Verstöße vorliegen, wie eine PKA im Handverkauf oder wenn auch auf Nachfrage beim zweiten Besuch nicht beraten wird. Bisher wurde per Zufallsprinzip entschieden, welche Apotheke getestet wird. Ab 2019 sollen innerhalb von drei Jahren alle Apotheken in den Fokus genommen werden. Dafür werden doppelt so viele Pseudo-Customer-Besuche durchgeführt, die pro Jahr mit 145.000 Euro zu Buche schlagen.

Laubscher betonte, dass diese Maßnahme als Fortbildung angesehen werden sollte, um die Beratungsqualität in allen Apotheken zu verbessern. Außerdem könnte dadurch auch politisch besser argumentiert werden, weshalb z. B. eine Apothekenpflicht notwendig ist. |

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