Apothekertage

Brandenburgischer Apotheker- und Ärztetag

tmb | Am 21. April fand in Potsdam der dritte Brandenburgische Apotheker- und Ärztetag statt, genauer: der dritte Fortbildungstag der Landesapotheker- und der Landesärztekammer Brandenburg. Bemerkenswert ist vor allem das gemeinsame Interesse, das besonders beim Thema Digitalisierung deutlich wurde. Apothekerin Dr. Sabine Gohlke und Allgemeinmediziner Dr. Reinhold Schrambke moderierten das auf beide Berufsgruppen ausgerichtete Programm. Es ging um Arzneimittelinteraktionen, digitale Hilfsmittel und das Selbstmanagement chronisch Kranker. Dabei wurde deutlich, dass die koordinierte Beratung durch Ärzte und Apotheker die chronisch Kranken besser erreichen und motivieren kann. Die Patienten verstehen ihre Therapie besser und setzen sie zuverlässiger um. Apotheker Christian Schulz erklärte: „Wer das Wofür kennt, geht durch jedes Wie.“ Außerdem zeigte Apotheker Dr. Lars-Alexander Mohrenweiser, wie wichtig die Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern ist. Gemäß einer Studie der Bayerischen Landesapothekerkammer mit 96 Apotheken müsse bei jedem sechsten Patienten mit einer relevanten Interaktion gerechnet werden. Darum müssten Ärzte für die Apotheker besser erreichbar sein und die Kommunikation müsse vereinfacht werden. Dies ist nur eines von sehr vielen Anwendungsgebieten neuer digitaler Instrumente. Wie weit die Digitalisierung den Versorgungsalltag verändern kann, verdeutlichte Dr. Peter Froese, Vorsitzender des Apothekerverbandes Schleswig-Holstein: „Was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert.“ Dabei würden Technologieunternehmen das Gesundheitswesen als gewöhnlichen Markt betrachten. Künstliche Intelligenz werde bald Medikationsanalysen durchführen. Um dem gegenüberzutreten, sollten Ärzte und Apotheker gemeinsam auftreten und den Ausbau der Telematik forcieren. (DAZ 17, S. 77) |

Foto: DAZ/bj
Gemeinsam heilt es sich besser – Engagiert moderierten Allgemeinmediziner Dr. Reinhold Schrambke und Apothekerin Dr. Sabine Gohlke in Potsdam

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