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- AZ 16-17/2019
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Gesundheitspolitik
Kommentar: Mehr Mut zum Impfen!
Bereits beim Apothekertag im vergangenen Oktober in München hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn geäußert, dass er sich Impfungen in der Apotheke durchaus vorstellen könnte. Nun will er Ernst machen: Der Referentenentwurf zum Apotheken-Stärkungsgesetz sieht Modellvorhaben in ausgewählten Regionen zu Grippeschutzimpfungen in Apotheken vor. Als Ziel wird eine Verbesserung der Impfquote genannt.
Dass dieses Ziel durchaus erreicht werden kann, vermag jeder nachzuvollziehen, der einmal im Herbst in England oder den USA unterwegs war. Dort weisen an vielen Apotheken große Plakate auf das Angebot zur Grippeimpfung hin, was etliche Besucher und Passanten, die sonst kaum den Weg in die Arztpraxis finden würden, dazu bewegen dürfte, sich impfen zu lassen.
In der Apothekerschaft gehen die Meinungen zum Thema Impfen auseinander. Insbesondere fürchten viele Kollegen die Reaktion der Ärzte, die bei solchen Gelegenheiten gerne das Dispensierrecht fordern. Von daher war es bislang sicher klug, den Ball eher flach zu halten. Doch da nun ganz offensichtlich der Wunsch nach dem Impfen in der Apotheke nicht vom Berufsstand selbst, sondern aus dem Bundesgesundheitsministerium kommt, sollten die Apotheker dies uneingeschränkt unterstützen.
Die Angst vor den Ärzten dürfte dabei unbegründet sein: Jeder Arzt sollte wissen, dass er nicht nebenbei noch den Job des Apothekers erledigen kann. Denn ob korrekte Lagerung, Abrechnung mit den Kassen oder Securpharm – die Logistik in der Apotheke reicht weit über das Ziehen von Schubladen hinaus.
Dr. Christine Ahlheim
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