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- AZ 25/2019
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Wirtschaft
Kassen im Minus
Ausgaben übersteigen Einnahmen um 112 Mio. Euro
Ins Jahr 2019 sind die gesetzlichen Krankenkassen mit einem dicken Finanzpolster gestartet: Ende Dezember betrugen die Rücklagen rund 21 Mrd. Euro, zudem hatte der Gesundheitsfonds eine Reserve von 9,7 Mrd. Euro.
Die Zeit der Überschüsse scheint sich nun jedoch dem Ende zuzuneigen: Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) verbuchten die gesetzlichen Krankenversicherungen in den ersten drei Monaten 2019 insgesamt ein Minus von 112 Mio. Euro. Nach dem ersten Quartal 2018 war noch ein Überschuss von 416 Mio. Euro vorhanden.
Dabei ist die Situation bei den einzelnen Kassenarten sehr unterschiedlich: Die AOK-Gemeinschaft fuhr mit 89 Mio. Euro immer noch einen Überschuss ein, wenn auch deutlich geringer als im Vorjahresquartal mit 197 Mio. Euro. Dagegen weisen die Betriebskrankenkassen ein Minus von 60 Mio. Euro, die Innungskrankenkassen von 16 Mio. und die Ersatzkassen von 151 Mio. Euro aus.
TK: Defizit wegen Senkung des Zusatzbeitrags
Auffällig ist, dass das Defizit der Ersatzkassen allein durch die Techniker Krankenkasse (TK) verursacht wurde, während die anderen Ersatzkassen alle nahe der Gewinn- und Verlustschwelle lagen. Hintergrund ist dabei, dass die TK im Gegensatz zur Barmer, DAK oder KKH ihren Zusatzbeitrag um zwei Zehntel reduziert hat.
Der Hauptgrund für diese Finanzentwicklung liegt jedoch in den steigenden Ausgaben der Kassen. Dies dürfte sich noch verstärken: Ulrike Elsner, Vorsitzende des Ersatzkassenverbands, wies darauf hin, dass das Pflegepersonalstärkungsgesetz und das Terminservice- und Versorgungsgesetz erst im Laufe des Jahres ihre Finanzwirkung entfalten würden. Umso wichtiger sei daher, dass mit dem Faire-Kassenwahl-Gesetz faire Wettbewerbsbedingungen hergestellt würden. |
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