Wirtschaft

Konsolidierung bei Cannabis

Aphria übernimmt Importeur CC Pharma

bj | Was im November angekündigt wurde, ist nun in trockenen Tüchern: Am vergangenen Mittwoch meldete der kanadische Cannabisproduzent Aphria die Übernahme des Importeurs CC-Pharma.

Der in Densborn ansässige Importeur soll mehr als 13.000 Apotheken in Deutschland und Europa beliefern. Die Kosten der Transaktion wurden im November mit 24,5 Mio. Euro beziffert. Um auch den Verschreibern näherzukommen, hatte die deutsche Tochter­gesellschaft von Aphria im vergangenen Jahr 25,1 Prozent am Berliner Krankenhaus Schöneberg erworben. Weitere „Kooperationen“ mit Schmerzzentren seien in Planung. Außerdem will das kanadische Unternehmen mittelfristig Cannabis in Deutschland anbauen.

Mit der jüngsten Akquisition von CC-Pharma und dessen Logistik und Vertrieb verfolgt der Cannabisproduzent aus Ontario ehrgei­zige Ziele. „CC Pharma beliefert bereits jetzt hunderte von deutschen Apotheken mit medizinischem Cannabis. Dies macht Aphria zu einem der größten, wenn nicht sogar zum größten Akteur im ­medizinischen Cannabis­geschäft in Europa“, erklärte Vic Neufeld, CEO von Aphria.

Doch die Konkurrenz bei den kanadischen Cannabisriesen schläft nicht. So erwarb Aurora 2017 den Berliner Importeur Pedanios und setzte 2018 seine Einkaufstour unter anderem mit der Übernahme von Medreleaf und anderen Cannabisfirmen fort. Auch das in St. Leon-Rot ansässige Unternehmen Spektrum Cannabis gehört inzwischen einem kanadischen Unternehmen, und zwar Canopy Growth. Der Cannabisriese aus Smith Falls erwarb kurz vor Weihnachten den Tuttlinger Spezialhersteller für ­Vaporisatoren, Storz und Bickel.

Ähnlich wie bei Big Pharma sind Konsolidierungs- und Expansionsprozesse in der Hanfbranche also an der Tagesordnung. Nur laufen diese deutlich schneller ab. Für die Apotheker kann dies bedeuten, dass die Firma, bei der man im vergangenen Monat noch Blüten bestellt hatte, heute einen anderen Namen trägt oder gar nicht mehr existiert. |

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