Wirtschaft

Stada expandiert in Osteuropa

Übernahmen verbessern Marktstellung in Russland und Tschechien

eda/dpa | Rund 593 Mio. Euro nimmt der Pharmakonzern Stada auf, um sein Engagement in Russland auszubauen. Für einen weiteren dreistelligen Millionen­betrag übernimmt Stada einen OTC-Hersteller in Tschechien.

Der hessische Arzneimittelhersteller Stada stärkt seine Präsenz in Osteuropa. Das teilte der Konzern am vergangenen Dienstag mit. Für 660 Millionen Dollar (knapp 593 Millionen Euro) übernimmt er ein Medikamentenportfolio des japanischen Konkurrenten Takeda Pharmaceutical. Mit dieser größten Übernahme der Firmengeschichte baut Stada sein Engagement in Russland aus. Der Deal beinhaltet 20 OTC- und Rx-Präparate, die in Russland, Georgien, Aserbaidschan, Weißrussland, Kasachstan und Usbekistan vertrieben werden, darunter Vit­aminpräparate, Nahrungsergänzungsmittel sowie Antidiabetika und Arzneimittel bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Atembeschwerden. Vorstandschef Peter Goldschmidt erklärt zu der Übernahme, dass Stada dadurch „in einem großen und strukturell wachsenden Markt“ als führender Anbieter positioniert werde. In der Region Russland und Osteuropa hat der Konzern bereits 2018 starke Zuwächse im OTC-Geschäft verbucht, während das Generika-Geschäft schwächelte.

Der Deal mit Takeda soll im ersten Quartal 2020 abgeschlossen sein. Etwa 500 Mitarbeiter aus den Bereichen Vertrieb und Marketing werden übernommen und die aktuell 10.400 Stada-Angestellten verstärken.

Foto: imago images/Ralph Peters

Übernahme von Walmark

Nur einen Tag zuvor gab Stada den Kauf des OTC-Herstellers Walmark bekannt. Die Firma umfasst 540 Mitarbeiter, hat ihren Hauptsitz in Tschechien und produziert Präparate wie Nahrungsergänzungs- und Erkältungsmittel sowie Arzneimittel gegen Prostatabeschwerden, Gelenkbeschwerden und Atemwegserkrankungen. Über den Preis wurde bisher nicht öffentlich gesprochen. Er soll Insidern zufolge im dreistelligen Millionenbereich liegen.

Walmark ist in neun EU-Ländern aktiv – das sind neben dem Heimatmarkt Tschechien u. a. Polen, Bulgarien und Ungarn. Europa-Manager von Stada Steffen Wagner stellt zur Aussicht, dass die Walmark-Produkte zukünftig auch außerhalb von Osteuropa vertrieben werden könnten.

Strategische Partnerschaft

Ebenfalls bekanntgegeben hat Stada eine strategische Partnerschaft mit dem isländischen Bio­similar-Hersteller Alvotech. Ersten Angaben zufolge soll es um die Vermarktung von sieben Produkten in allen europäischen Kernmärkten sowie Ländern außerhalb Europas gehen. Die entsprechenden Originalprodukte generieren derzeit weltweit einen Umsatz von 50 Milliarden US-Dollar. |

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