Gesundheitspolitik

Gehälter steigen zum 1. Januar

Adexa und ADA einigen sich auf neuen Gehaltstarifvertrag

BERLIN (ks) | Die Apothekengewerkschaft Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) haben sich auf einen neuen Gehaltstarifvertrag geeinigt. Er sieht eine zweistu­fige Erhöhung der Gehälter vor: 1,9 Prozent mehr gibt es bereits ab 1. Januar 2020, nochmals 1,5 Prozent ab 1. Januar 2021. Außerdem steigt der tarifliche Urlaubsanspruch um einen Tag auf 34 Tage bzw. 35 Tage bei längerer Betriebszugehörigkeit.

Zuletzt hatten die Adexa und der ADA im August 2018 den Gehaltstarifvertrag erneuert. Die damalige Einigung hatte eine Laufzeit von 16 Monaten und gilt bis Ende dieses Jahres. Es war also an der Zeit, neue Konditionen auszuhandeln. Nun steht der neue Vertrag – diesmal mit einer Laufzeit von 24 Monaten. Wie immer gilt der Vertrag für alle Kammerbezirke mit Ausnahme von Nordrhein und Sachsen.

Tanja Kratt, Leiterin der Adexa-Tarifkommission ist zufrieden: „Mit einem Gesamtvolumen von 3,4 Prozent haben wir in der derzeitigen unsicheren Wirtschafts­situation der Apotheken und einer relativ niedrigen Teuerungsrate ­einen guten Abschluss erzielen können. Außerdem ist der zusätzliche Urlaubstag für viele Apothekenangestellte ein echter Gewinn! Der Anspruch erhöht sich auch weiterhin nach fünfjähriger Betriebszugehörigkeit um einen weiteren Tag auf dann 35 Tage.“

Wie sieht das konkret aus?

Vollzeitbeschäftigte Approbierte (40 Wochenstunden) im Tarifbereich des ADA steigen künftig mit 3.529 Euro Brutto-Monatsgehalt ein – derzeit sind es noch 3.463 Euro. Ab dem 1. Januar 2021 sind es dann 3.582 Euro. In der höchsten Tarifstufe, ab dem 11. Berufsjahr, gibt es ab dem neuen Jahr 4.279 Euro monatlich (2021: 4.343 Euro).

PTA im ersten und zweiten Berufsjahr, die derzeit 2.078 Euro erhalten, bekommen ab 1. Januar 2020 nach Tarif 2.117 Euro brutto (2021: 2.149 Euro). Ab dem 15. Berufsjahr haben PTA mit 2.742 Euro (2021: 2.783 Euro) die höchste von fünf tariflichen Eingruppierungen erreicht.

Für PKA im ersten und zweiten Berufsjahr gibt es ab 2020 monatlich 1.840 Euro, 2012 sind es dann 1.868 Euro. Ab dem 14. Berufsjahr erhalten PKA 2.253 Euro (2021: 2.287 Euro).

Bei den Pharmazie-Ingenieuren steigt das Gehalt im ersten bis achten Berufsjahr auf 2.738 Euro (2021: 2.779 Euro). In der zweiten Stufe sind 2.889 Euro vereinbart (2021: 2.932 Euro). In der dritten und höchsten – ab dem 15. Berufsjahr – erhalten sie 3.056 Euro (2021: 3.102 Euro).

Auch die monatliche Ausbildungsvergütung für Pharmazeuten im Praktikum erhöht sich – auf 947 Euro ab Jahresbeginn und auf 961 Euro ab 1. Januar 2021. PTA im Praktikum bekommen ab Januar im Monat 721 Euro, 2021 dann 732 Euro. PKA-Azubis erhalten monatlich 721 Euro im ersten Ausbildungsjahr (2021: 732 Euro), 774 Euro im zweiten (2021: 786 Euro) und 813 Euro im dritten Ausbildungsjahr (2021: 840 Euro).

Ob auch Mitarbeiter, die bereits ein übertarifliches Gehalt erhalten, einen Anspruch auf die Erhöhung haben, hängt davon ab, was genau im Arbeitsvertrag vereinbart ist.

Adexa hat seit längerer Zeit weitergehende Forderungen an die Apothekeninhaber: Die Gewerkschaft will eine eigene tarifliche Eingruppierung für Filialleiter/innen – derzeit werden deren Gehälter ohne tariflichen Hintergrund ausgehandelt. Damit konnte sie sich beim ADA allerdings nicht durchsetzen. Dagegen dürfte es in Nordrhein, wo Adexa mit der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein verhandelt, bald so weit sein. Auch hier muss zum neuen Jahr übrigens ein neuer Gehaltstarifvertrag stehen – der alte ist zum Jahresende gekündigt. Derzeit geht es noch um die konkrete Ausgestaltung, insbesondere des Filialleitertarifs. |

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