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Spahn: Im April kann’s losgehen
Eckpunktepapier für Apothekenreform soll rasch umgesetzt werden
Sein Ziel sei nach wie vor, so Spahn, Wildwest bei Boni zu beenden. Er ist überzeugt: Wenn das Rx-Boni-Verbot im Sozialgesetzbuch verankert ist, besteht die Chance, die Gleichpreisigkeit durchzusetzen. Er hält dies auch vor Gericht für „gut begründbar“ und vertretbar, wobei er durchblicken ließ, dass er durchaus mit juristischen Auseinandersetzungen rechnet. Aber es gebe Signale und jüngste EuGH- Rechtsprechung, dass dieser Weg übers Sozialgesetzbuch der richtige sei.
Dienstleistungshonorare als qualitativer Schritt
Was das Honorarsystem für Apotheker betrifft, richtete er Vorwürfe an die ABDA. Auf vielen Apothekertagen habe er schon darum gebeten, Vorschläge für ein neues Vergütungssystem zu machen, das nicht nur an den Verkauf von Packungen gebunden sei: „Es gab keine Vorschläge“, so Spahn. Daher setze er jetzt mit seinem Vorschlag an, das pharmazeutische Wissen der Apotheker besser zu nutzen, indem sie die Möglichkeit erhalten, den Patienten Dienstleistungen anzubieten, die von den Kassen honoriert werden – als Ergänzung zur bisherigen Vergütung. Dies sei ein qualitativer Schritt. Man habe diesen Weg mit dem Nacht- und Notdienstfonds begonnen und werde ihn mit der Honorierung zusätzlicher Dienstleistung weitergehen, so Spahn. Was der Bundesgesundheitsminister allerdings nicht ansprach: Warum der Honorarumfang für diese Dienstleistungen im Vergleich zur ersten Version des Eckpunktepapiers so drastisch eingedampft wurde. Statt 240 Mio. Euro sind jetzt nur noch rund 105 Mio. Euro vorgesehen.
Die Ausgestaltung der pharmazeutischen Dienstleistungen soll in den nächsten Monaten erfolgen. Spahn stellt sich beispielsweise ein Honorar für das Medikationsmanagement und Präventionsleistungen vor. Auch die Honorierung von Folgeverordnungen bei chronisch Kranken durch Apotheker ist für ihn denkbar.
Grippeschutzimpfung in Apotheken diskutieren
Als weitere pharmazeutische Dienstleistung kann sich Spahn – mit Blick nach Frankreich, wo dies bereits läuft – die Grippeschutzimpfung durch Apotheker vorstellen. „Wir sollten darüber nachdenken“, z. B. auch um die Ärzte zu entlasten. „Ich will das mit Apothekern diskutieren“, zeigte sich Spahn fest entschlossen.
Eindringlich stellte Spahn am Ende seiner Rede klar, dass ihm sehr an einer Vor-Ort-Versorgung durch Apotheken gelegen ist. Aber die Apotheken müssen sich auf digitale Veränderungen einstellen, wobei er damit nicht den Versandhandel meine. Die Frage sei, ob man den digitalen Wandel gestalte oder erleide. Digitale Tools veränderten die Berufsbilder von Arzt und Apotheker. Wenn der Patient sein E-Rezept per App an eine Apotheke schickt und die Apotheke die Arzneimittel per Botendienst ausliefert, „kann der Versandhandel nicht mithalten“, so Spahn.
Spahns Fazit zum Stand seines Eckpunktepapiers: Er möchte nun rasch die Umsetzung des Eckpunktepapiers in ein Gesetz beginnen, die SPD habe bereits signalisiert, hier mitziehen zu wollen. Laut Spahn könnte das Gesetzgebungsverfahren bereits im April starten. |
3 Kommentare
Grippeschutzimpfungen in Apotheken
von Dr. Markus Junker am 15.10.2019 um 15:26 Uhr
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Grippeschutzimpfungen in Apotheken
von Dr. Markus Junker am 15.10.2019 um 15:26 Uhr
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Grippeschutzimpfungen in Apotheken
von Dr. Markus Junker am 15.10.2019 um 15:26 Uhr
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