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Prisma
Gedankenübersetzer
Neuronaler Decoder synthetisiert Sprache aus Hirnsignalen
Während die meisten gesunden Menschen bis zu 150 Wörter pro Minute von sich geben können, werden beispielsweise viele Schlaganfallpatienten der Fähigkeit zur verbalen Kommunikation beraubt. Unter dieser Einschränkung leidet das zwischenmenschliche Zusammenleben massiv. Die Entschlüsselung der neuronalen Vorgänge, die an der Sprachbildung beteiligt sind, könnte Betroffenen die Stimme zurückgeben. Was nach Science-Fiction klingt, ist amerikanischen Neurologen nun gelungen. Fünf Probanden, denen aufgrund ihrer Epilepsie dauerhaft ein subduraler Elektroden-Array implantiert worden war, nahmen an der Studie teil. Sie mussten laut mehrere Hundert Sätze und Geschichten vorlesen, die aufgenommen wurden. Gleichzeitig wurden Elektrokortikogramme aufgezeichnet. Auf Basis der Aufnahmen von Hirnsignalen, die mit den Bewegungen von Lippen, Zunge, Kehlkopf und Kiefer zusammenhängen, in Kombination mit den gesprochenen Sätzen wurde ein Decoder entwickelt. Dieser ist in der Lage, still gemimte Sätze zu erkennen und in Sprache zu übersetzen. Noch ist die Leistungsfähigkeit des Decoders begrenzt. Doch die Methode offenbart erstaunliche technische Möglichkeiten, deren Weiterentwicklung zur klinischen Reife großen Nutzen für Patienten mit neurologischen Schäden verspricht. |
Quelle
Anumanchipalli GK et al. Speech synthesis from neural decoding of spoken sentences. Nature 2019;568:493-498
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