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Arzneimittel und Therapie
Depressionen schneller lindern
GABAA-Modulator weckt Hoffnung
cst | Depressive Patienten brauchen ziemlich viel Geduld, wenn sie mit gängigen Antidepressiva behandelt werden. Eine deutliche Wirkung ist unter selektiven Serotonin- und Noradrenalin-Reuptake-Inhibitoren erst nach vier bis acht Wochen spürbar. Wenn überhaupt. Etliche Patienten sprechen gar nicht erst auf die medikamentöse Behandlung an. Neue Therapiemöglichkeiten sind daher dringend gefragt.
Hoffnung weckt ein positiv allosterischer Modulator des GABAA-Rezeptors. Veränderungen im Signalweg der Gammaaminobuttersäure (GABA) werden schon seit Längerem mit der Pathogenese depressiver Erkrankungen in Zusammenhang gebracht. Erst kürzlich wurde in den USA mit Brexanolon eine GABAerge Substanz zur Behandlung postpartaler Depressionen zugelassen. Nun hat sich ein weiterer Kandidat mit dem Namen Zuranolon (SAGE-217) in einer doppelblinden Phase-2-Studie bei 89 Patienten mit Major Depression gegenüber Placebo bewährt. Bei einmal täglicher oraler Einnahme wurde bereits nach 15 Tagen eine signifikante Verbesserung der depressiven Symptome auf der Hamilton-Depression-Rating-Skala festgestellt. Die antidepressive Wirkung ließ allerdings auch rasch wieder nach. So waren zwei Wochen nach Therapieende zwischen den Behandlungsgruppen keine Unterschiede mehr zu verzeichnen. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse traten nicht auf. Unter SAGE-217 wurde jedoch häufiger über Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Schläfrigkeit berichtet als unter Placebo. Nun müssen weitere Studien klären, ob es der neue GABAA-Modulator tatsächlich bis zur Zulassung schaffen kann. |
Literatur
Gunduz-Bruce H et al. Trial of SAGE-217 in Patients with Major Depressive Disorder. N Engl J Med 2019;381(10):903-911
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