- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 8/2019
- Entwarnung für AMD-...
Arzneimittel und Therapie
Entwarnung für AMD-Patienten
Verdacht auf erhöhtes thromboembolisches Risiko durch Aflibercept und Co. nicht erhärtet
Wachstumsfaktoren wie der vascular endothelial growth factor (VEGF) erfüllen im Körper eine wichtige Funktion: sie bewirken die Neubildung von Blutgefäßen. Was beispielsweise in der Schwangerschaft erwünscht ist, erweist sich bei der Gefäßneubildung im Rahmen der neovaskulären Makuladegeneration (nAMD) als Nachteil. Blockiert man nun bei diesen Patienten die VEGF-Wirkung durch intravitreale Injektion von anti-VEGF-Wirkstoffen, kann es zu systemischen thromboembolischen Ereignissen kommen. Als Ursache wird diskutiert, dass die VEGF-Blockade zum Untergang von Gefäßendothelzellen führt, was prokoagulatorische Prozesse in Gang setzt.
Studien zu dieser Thematik erbrachten bisher keine einheitlichen Ergebnisse. In der retrospektiven Kohortenstudie wurden die Daten von 504 Patienten mit feuchter AMD (Durchschnittsalter 76,5 Jahre) analysiert, die zwischen 2004 und 2013 mindestens eine anti-VEGF-Injektion erhalten hatten. Die Vergleichsgruppen umfassten AMD-Patienten vor einer geplanten Injektionsbehandlung (n = 473), Patienten mit trockener AMD (n = 504) sowie Personen ohne AMD (n = 504). Zwar traten – nicht unerwartet wegen des Alters der Studienteilnehmer – Schlaganfälle, Herzinfarkte sowie Todesfälle auf. Das Fünf-Jahres Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall lag unter anti-VEGF-Behandlung aber nicht höher als in den Vergleichsgruppen. Dagegen hatten Patienten der Verumgruppe ein signifikant höheres Mortalitätsrisiko als AMD-Patienten, die noch keine Injektionen erhalten hatten (HR 1,63; 95% KI 1,30 bis 2,04, p < 0,001), jedoch nicht im Vergleich mit den anderen Kontrollgruppen. |
Quelle
Dalvin LA et al. Association of intravitreal anti–vascular endothelial growth factor therapy with risk of stroke, myocardial infarction, and death in patients with exudative age-related macular degeneration. JAMA Ophthalmol 2019, online publiziert am 31. Januar 2019, Doi:10.1001/jamaophthalmol.2018.6891
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.