Wirtschaft

Cannabisumsatz steigt

Bundesregierung antwortet auf Kleine Anfrage der FDP

cha | Angesichts drastisch gestie­gener Umsätze mit Medizinalcannabis hegt die FDP-Bundestagsfraktion in einer Kleinen Anfrage Zweifel daran, dass der aktuelle Marktbedarf gedeckt werden kann. Dem widerspricht die Bundesregierung und verweist auf das Vergabeverfahren und auf Importe.

In ihrer Vorbemerkung machen die Fragesteller darauf aufmerksam, dass von September 2018 bis September 2019 die Umsätze mit Medizinalcannabis in Deutschland von rund 6,5 auf rund 11 Mio. Euro pro Monat zugenommen hätten. Dennoch sollten nach Ausschreibung des Bundes nur rund drei Tonnen Cannabisblüten pro Jahr in Deutsch­land angebaut und abgenommen werden. Dies dürfte, so die Fragesteller, „nicht einmal ansatzweise den aktuellen Marktbedarf in Deutschland, geschweige denn den zukünftigen Bedarf, decken“. Mit einem Fragekatalog will die FDP-Fraktion nun Genaueres über die diesbezüglichen Pläne erfahren.

Gefragt nach dem Marktbedarf, hält sich die Bundesregierung bedeckt: Dieser sei „von vielen ineinandergreifenden Faktoren“ abhängig, u. a. Anzahl der Patienten, Dauer der Behandlung, Häufigkeit der Verordnung, verordnete Mengen, und lasse sich prospektiv daher nicht abschließend beziffern. Konkreter ist die Auskunft zum in Deutschland produzierten Medizinalcannabis. Laut Bundesregierung wurde im Ergebnis des Vergabeverfahrens „Cannabis für medizinische Zwecke“ mit den Vertragspartnern eine gesamte Jahresplanmenge von 2600 kg vorgesehen, Lieferbeginn soll das vierte Quartal 2020 sein.

Gefragt nach den Plänen für eine Erhöhung der Produktionsmenge, antwortet die Bundesregierung, sie gehe davon aus, „dass der Bedarf aus dem geplanten Anbau von Medizinalcannabis in Deutschland sowie über Importe gedeckt werden kann“. Wenig konkret ist auch die Auskunft bezüglich eines weiteren Vergabeverfahrens: Man werde im Falle eines gegebenenfalls weiteren Vergabeverfahrens die bis dahin vorliegenden Erfahrungen durch das BfArM aus­werten und soweit erforderlich berücksichtigen. |

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