Wirtschaft

5,6% mehr für Arzneimittel

BMG legt vorläufige Finanzergebnisse der GKV vor

bro | Nachdem die Krankenkassen im Jahr 2018 noch einen Überschuss von zwei Milliarden Euro verbucht hatten, rutschten sie im vergangenen Jahr ins Minus. Unterm Strich stand ein Defizit von 1,5 Milliarden Euro, teilte das Bundesgesundheits­ministerium nach vorläufigen Zahlen am 6. März mit.

Die Krankenkassen gaben 2019 rund 1,5 Milliarden Euro mehr aus, als sie durch Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds erhielten. Ihre Finanzreserven beliefen sich Ende 2019 auf rund 19,8 Milliarden Euro. Dies entspricht im Durchschnitt noch immer knapp einer Monatsausgabe und damit etwa dem Vierfachen der gesetzlich vorgesehenen Mindestreserve.

Insgesamt stiegen die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 5,2 Prozent auf 251,9 Milliarden Euro. Die Einnahmen legten bei niedrigeren Zusatzbeiträgen um 3,8 Prozent auf 250,4 Milliarden Euro zu. Die Zahl der GKV-Versicherten nahm um knapp 0,4 Prozent zu. Die steigenden Ausgaben ergeben sich unter anderem durch die Mehrausgaben aus dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz und dem Terminservice- und Versorgungsgesetz, die 2019 in Kraft traten.

Der Gesundheitsfonds erzielte im Jahr 2019 einen Überschuss von rund 550 Millionen Euro. Damit verfügte der Fonds zum Stichtag 15. Januar 2020 über eine Liquiditätsreserve von rund 10,2 Milliarden Euro.

Prozentual gesehen stiegen die Leistungsausgaben der Kassen um 5,6 Prozent, die Verwaltungskosten gingen um 1,9 Prozent zurück. Die Arzneimittelausgaben stiegen ebenfalls um 5,6 Prozent auf rund 43,4 Milliarden Euro. Sie sind damit der drittgrößte Ausgabenblock im GKV-Bereich und haben einen Anteil von knapp 17 Prozent an den Gesamtausgaben. Da die detaillierten Ergebnisse erst im Juni kommen, sind auch im Arzneimittelbereich bislang keine konkreten Entwicklungen in den einzelnen Ausgaben- und Sparbereichen bekannt. Laut BMG spielten aber auch im vergangenen Jahr wieder die innovativen Arzneimittel „eine zentrale Rolle“. Allerdings wurden die Kassen durch „deutliche Zuwächse (plus 11,2 Prozent) bei Rabattverträgen entlastet. |

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