Wirtschaft

Corona-Krise beherrscht den Apothekenalltag

APOkix-Umfrage: Große Unterschiede bei Auswirkungen auf Kundenzahl / Stimmungsbarometer: Trübe Aussichten

cha | Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf den Apothekenalltag? Das war Thema der APOkix-Umfrage im April 2020, an der rund 200 Apothekenleiter teilnahmen. Hier bestätigt sich, was sich schon seit einiger Zeit abzeichnet: Während die einen sich zumindest über gestiegene Umsätze freuen können, bleiben bei den anderen die Kunden weg.

Angesichts der Corona-Krise und der noch immer ausstehenden Regelung zu den Rx-Boni der EU-Versender wird der Blick in die Zukunft noch skeptischer.

Seit Inkrafttreten des Kontaktverbots und der weitgehenden Schließung der Geschäfte ist die Zahl der Kunden bei einem Viertel der Befragten stark und bei einem weiteren knappen Viertel leicht gestiegen. Im Gegensatz dazu ist die Kundenfrequenz bei einem knappen Fünftel der Befragten stark und bei einem weiteren Fünftel leicht gesunken.

Ein ähnliches Bild zeigt sich auch beim Stimmungsbarometer für die aktuelle Geschäftslage: Im April lag es bei 99,0 Punkten. Dabei beurteilte jeweils rund ein Drittel der Befragten seine Situation als sehr/eher positiv bzw. sehr/eher negativ; 35 Prozent bezeichneten sie als neutral. Bei 100 Punkten halten sich positive und negative Einschätzungen die Waage.

Deutlich pessimistischer fällt der Blick in die Zukunft aus: Mit 51,5 Punkten ist der leichte Aufwärtstrend, der sich in den letzten Monaten abgezeichnet hatte, komplett gekippt. Zu den nach wie vor bestehenden Unsicherheiten wegen der Rx-Boni der EU-Versender dürfte dazu vor allem die völlig unklare Entwicklung der Corona-Krise beigetragen haben.

Umfangreiche Schutzmaßnahmen gegen SARS-CoV-2

Die Frage des Monats befasste sich im April mit den Konsequenzen der Corona-Krise für die öffentlichen Apotheken. Dabei zeigt sich, dass das Thema deutlich an Fahrt aufgenommen hat. Während im Februar noch gut die Hälfte der APOkix-Teilnehmer äußerte, dass „in unsere Apotheke immer wieder Kunden (kommen), die sich über den Virus bzw. die Pandemie und Schutzmaßnahmen informieren möchten“, so waren es im April mehr als 80 Prozent. Bemerkenswert ist, dass nach Einschätzung der Befragten durchschnittlich 44 Prozent der Kunden, die aktuell in die Apotheke kommen, Anliegen rund um das Thema Corona haben.

Fast alle Apothekenleiter geben an, dass sie umfangreiche Schutzmaßnahmen, z. B. Abstandhalter oder Plexiglasscheiben, ergriffen haben, um Kunden und Mitarbeiter vor einer Infektion mit dem Corona­virus SARS-CoV-2 zu schützen. Ein guter Weg, um Kontakte zu vermeiden, ist ein Botendienst. Einen solchen bieten 95 Prozent der Befragten an, mehr als 90 Prozent haben einen Online-(Vor-)Bestellservice. Knapp 90 Prozent der APO­kix-Teilnehmer empfehlen besonders gefährdeten Kundengruppen die Nutzung des Botendienstes.

Der Dauerbrenner Lieferengpässe hat sich durch die Corona-Krise noch verschärft – das bestätigen mehr als 90 Prozent der Apothekenleiter. Das ist offenbar auch außerhalb der Fachkreise bekannt: Drei Viertel der Befragten beobachten, dass Kunden Hamsterkäufe tätigen. Ob das notwendig ist, darüber gehen die Meinungen aus­einander: 56 Prozent meinen nein, der Großhandel liefere schnell und zuverlässig, doch immerhin 44 Prozent zeigen sich hier skeptisch. |

APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.

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