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Gesundheitspolitik
Apotheken nach der Krise nicht vergessen
Gabriele Regina Overwiening will die ABDA transparenter und sichtbarer machen
Schon im März, als Overwiening ihre Kandidatur bekanntgab, kündigte sie an, dass sie auch die ABDA als Organisation hinterfragen wolle. Im neuen Videointerview-Format „Face to Face“ von DAZ.online spricht sie nun von einer „Organisationsanalyse“. Außerdem müsse es eine neue Kultur des „Miteinander und des Mitmachens“ in der ABDA geben. Konkret müsse die Expertise in den einzelnen Mitgliedsorganisationen besser genutzt werden, außerdem müsse die Arbeit der ABDA für die Apotheker vor Ort „transparenter und sichtbarer“ werden.
Als grundsätzliche Kritik an der derzeitigen Arbeit der ABDA will Overwiening ihre Forderungen aber nicht verstanden wissen. Gerade mit Blick auf die jüngst umgesetzten Flexibilisierungen in der Versorgung wie Botendienst-Vergütung und Rabattvertragsausnahmen bescheinigt sie der ABDA eine „großartige Leistung“. „Danke für die Arbeit, die da geleistet wird“, so Overwiening.
Sollte Overwiening gewählt werden, will sie die derzeitigen Corona-bedingten Umstellungen in der Arzneimittelversorgung über die Krise „hinausretten“. Das hatte sie auch schon in einem Video-Interview mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gesagt. Die Rabattvertragsumstellungen und Ausnahmen von der Biozid-Verordnung hätten die Versorgung für die Patienten verbessert. „Die Solidargemeinschaft muss sich überlegen, ob ihr diese Versorgung etwas wert ist“, sagt Overwiening. Die AKWL-Präsidentin will erreichen, dass das Ansehen, das sich die Apotheker durch ihre derzeitige Arbeit in der Öffentlichkeit geschaffen haben, auch nach der Krise gesehen wird. „Ich will vermeiden, dass die Apotheke in der Krise benutzt wird, und danach vergisst man wieder, welche Qualitäten sie hat und was sie bieten kann.“
Kämpfen für Verbesserung der AMTS – auch gegen Ärzte
Einer der Arbeitsschwerpunkte einer möglichen ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening wäre die Arzneimitteltherapiesicherheit und die damit verbundene Stärkung und Nutzung der apothekerlichen Kompetenzen in der Versorgung. Auf die Frage, wie sie sich in eventuellen Konflikten mit den Ärzten (Punkt: Kompetenzgerangel) verhalten würde, antwortet Overwiening resolut: „Es geht um den Patienten. Wenn ich weiß, dass wir Apotheker die Arzneimitteltherapiesicherheit verbessern können, dann werde ich dafür kämpfen. Es ist unerheblich, ob jemand anderes meint, er sei der Zeremonienmeister und könnte das alles dirigieren. Dann stellt er nur sich in den Mittelpunkt des Geschehens.“ |
Zum Interview gelangen Sie, wenn Sie auf DAZ.online.de den Webcode P9FN7 ins Suchfeld eingeben oder hier klicken.
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