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Gesundheitspolitik
Mehr Geld für die Kommunikation
ABDA-Haushaltsentwurf 2021
Wie jedes Jahr im Frühling, hat die ABDA in den vergangenen Wochen am Haushaltsentwurf für das kommende Jahr gefeilt. Inzwischen wurden alle 34 Kammer- und Verbandsspitzen, also der Gesamtvorstand, über den Entwurf informiert. Der weitere Ablauf sieht vor, dass der Gesamtvorstand das Papier am 28. Mai per Videokonferenz berät. Geben es die Verbands- und Kammerchefs frei, kann es im Juni von der ABDA-Mitgliederversammlung beschlossen werden.
In den vergangenen Jahren hatte es heftige Diskussionen um die Erhöhung der Mitgliedsbeiträge aus Kammern und Verbänden gegeben.
Danach versprach die ABDA, außer Steigerungen im Rahmen des Inflationsausgleichs, zunächst keine höheren Beiträge mehr zu fordern. So wurde es 2020 auch gehandhabt, das Plus lag bei 1,8 Prozent. Auch 2021 sollen die Beiträge aus den Kammern und Verbänden nun um etwa 1,4 Prozent steigen. Das geplante Budget für das laufende Jahr liegt bei rund 17,7 Millionen Euro. 2021 dürfte es somit auf mehr als 17,9 Millionen Euro ansteigen. Wie stark die einzelnen Mitgliedsorganisationen von der ABDA zur Kasse gebeten werden, wird auf Basis eines komplizierten Rechenmodells berechnet. Die Beitragsentwicklung im kommenden Jahr soll dem Vernehmen nach je nach Kammerbezirk sehr unterschiedlich ausfallen.
Doch die steigenden Mitgliedsbeiträge sollen nicht die einzige Einnahmequelle für die ABDA im kommenden Jahr bleiben. Offenbar sollen auch die Einkünfte aus der Vermögensverwaltung auf deutlich mehr als 3 Millionen Euro angehoben werden. Im laufenden Jahr lagen diese bei knapp über 1,9 Millionen Euro.
Wohin fließen die zusätzlichen Beiträge?
Wofür benötigt die ABDA die Mehreinnahmen? Einerseits wurde das Vergütungsmodell für den ABDA-Vorstand angepasst, was sich nun niederschlägt. Die ABDA-Vorstände erhalten teils höhere Sitzungspauschalen und auch für die Teilnahme an digitalen Besprechungen gibt es nun Pauschalen. Allerdings: Auf eine explizite Anhebung der Vergütungen des ABDA-Präsidenten, des DAV-Chefs sowie des BAK-Präsidenten hatte die ABDA-Mitgliederversammlung mit ihrem Beschluss im vergangenen Jahr verzichtet. Insgesamt werden für das neue Vergütungsmodell 100.000 Euro mehr benötigt.
Neue Vertragsspezialisten gesucht
Das deutlichste Ausgabenplus (in absoluten Zahlen) ist im Bereich Löhne/Gehälter geplant, da die ABDA für 2021 drei neue Arbeitsplätze schaffen will: Im Geschäftsbereich Ökonomie sind zwei Vertragsspezialisten gesucht – schließlich stehen den Apothekern mit Blick auf die Modellprojekte zu Apotheken-Impfungen und die pharmazeutischen Dienstleistungen neue Vertragsverhandlungen ins Haus. Des Weiteren soll ein/e PTA im Geschäftsbereich Arzneimittel eingestellt werden. Prozentual gesehen sollen die Ausgaben für Löhne und Gehälter um mehr als 5,5 Prozent steigen. In diesem Jahr liegen sie laut Haushalt bei etwa 7,5 Millionen Euro.
Prozentual gesehen steht aber mit rund 9 Prozent die größte Ausgabensteigerung im Bereich der ABDA-Kommunikationsarbeit an. In diesem Jahr liegt das Budget des Geschäftsbereichs von Reiner Kern bei knapp 3,8 Millionen Euro, im kommenden Jahr sollen die Ausgaben für die Öffentlichkeitsarbeit dann auf deutlich über 4,1 Millionen Euro ansteigen.
Dem Online-Arzneimittel-versand die Stirn bieten
Die ABDA begründet dies in ihrem Haushaltsentwurf dem Vernehmen nach mit den speziellen Herausforderungen, die sich im kommenden Jahr für die Apotheker ergeben. Hier wird unter anderem die Einführung des E-Rezepts genannt: Die Apotheker müssen sich im kommenden Jahr auf eine große Werbewelle der Versandkonzerne vorbereiten und wollen in der Öffentlichkeit mithalten. Kampagnen kann man sich überdies zum Thema pharmazeutische Dienstleistungen vorstellen. Darüber hinaus steht 2021 die Bundestagswahl an. Die ABDA hat bei den vergangenen Bundestagswahlen jeweils eine große, dezentrale Kampagne gestartet. Offenbar soll es auch im kommenden Jahr wieder mehr Kommunikation mit den Kandidaten der einzelnen Parteien geben. Allerdings will der Kommunikationsbereich der ABDA gleichzeitig an anderen Stellen sparen, damit der Gesamtanstieg nicht zu groß wird. |
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