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Gesundheitspolitik
Kommentar: ABDA auf der Bremse
Derzeit wird intensiv diskutiert, ob Apotheken Corona-Tests abgeben dürfen. Die ABDA hat dazu eine klare Position: Nichts ist erlaubt! Weder Tests auf das Virus noch auf Antikörper, aber auch keine Probenbehältnisse, in denen Material gesammelt und anschließend untersucht werden soll, dürfen laut Pressemeldung über den HV-Tisch gehen. ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold betont sogar, dass die Abgabe eine Ordnungswidrigkeit wäre, die mit einer Geldbuße geahndet werden könne. Immerhin fügt er hinzu, dass es rechtlich leicht umsetzbar wäre, die Abgabe von Selbsttests an Endverbraucher zu erlauben.
Als Apotheker kann man darüber nur den Kopf schütteln. Wir wollen und müssen zeigen, dass wir weitaus mehr können, als Arzneimittel abzugeben. Gerade in der aktuellen Situation würden die Apotheker wertvolle Dienste leisten, indem sie selbst Corona-Schnelltests durchführen oder Sets für Endverbraucher verkaufen. Dass sie dazu kompetent genug sind, steht außer Frage. Doch statt ihre Hilfe proaktiv anzubieten und offensiv die notwendigen rechtlichen Änderungen einzufordern, tritt unsere Berufsvertretung auf die Bremse. Freuen können sich darüber vor allem die Versender, die hier gerne in die Bresche springen werden und denen die Feinheiten der deutschen Gesetzgebung ohnehin egal sind.
Zwar dürften die Apotheken über kurz oder lang ohnehin in die Testungen einbezogen werden. Unserem Image wäre es aber weitaus zuträglicher, wenn die ABDA nicht mit Bedenken und Strafandrohungen Desinteresse signalisieren, sondern sich selbstbewusst für unser Mitwirken einsetzen würde.
Dr. Christine Ahlheim
1 Kommentar
Bremsen bei Stillstand ?
von Dirk Krüger am 07.09.2020 um 19:03 Uhr
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