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Wirtschaft
OTC-Versand weiter auf Wachstumskurs
IQVIA-Marktbericht 2019: 6 Prozent plus beim Umsatz, 7 Prozent plus beim Absatz
Der Rx-Markt wuchs laut IQVIA um 7 Prozent nach Umsatz und um 1 Prozent nach Absatz. Das Marktvolumen lag bei 33 Mrd. Euro (Abgabepreis des Herstellers, inkl. Impfstoffe und Testdiagnostika), abgegeben wurden 752 Millionen Packungen. Hinzu kamen 867 Millionen OTC-Packungen; dabei tat sich beim Absatz im Vergleich zum Vorjahr nichts, während der Umsatz sich um knapp 2 Prozent auf rund 5,2 Mrd. Euro erhöhte. IQVIA erklärt in der Analyse, dass die „schwach ausgeprägte Erkältungssaison“ insbesondere im 1. Quartal für diese Rückgänge gesorgt habe.
Betrachtet man nur den Versandhandel (In- und Ausland), so legte der OTC-Umsatz 2019 um 6 Prozent auf knapp 2 Mrd. Euro zu. Beim Absatz wuchs der Versandhandel sogar um 7 Prozent – 182 Millionen Packungen wurden insgesamt verschickt. Dabei entfiel auf rezeptfreie Arzneimittel als größte Kategorie die Hälfte des Umsatzes und 61 Prozent der Menge.
Was den Rx-Versandhandel betrifft, bietet der diesjährige IQVIA-Marktbericht allerdings keine Neuigkeiten. Im vergangenen Jahr analysierte IQVIA noch quartalsweise, wie sich der Rx-Anteil der Versender entwickelt. Diese Angaben sind nun aber nicht mehr enthalten. Eine IQVIA-Sprecherin dazu: „Rx-Versandhandelsanalysen führen wir zurzeit aus methodischen Gründen (...) nicht durch.“ Möglich ist, dass IQVIA diese Analyse (vorerst) eingestellt hat, weil Shop Apotheke und DocMorris im vergangenen Jahr ein eigenes Datenunternehmen (Datamed IQ) gründeten und die Zahlen der EU-Versender exklusiv dorthin wandern. Denkbar ist also, dass IQVIA eine Datenquelle zum Rx-Versand weggebrochen ist. Die Sprecherin äußerte sich nicht zu dieser Frage.
Zurück zum hiesigen Arzneimittelmarkt. Dem IQVIA-Bericht zufolge lagen die GKV-Arzneimittelausgaben (abzüglich Abschlägen von Herstellern und Apotheken, ohne Berücksichtigung von Einsparungen aus Rabattverträgen) im Jahr 2019 bei rund 41,7 Mrd. Euro. Das entspricht einer Steigerung von 4,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Etwa 40 Prozent davon gehen laut IQVIA auf das Konto verschiedener innovativer Krebstherapien.
37 Prozent plus bei viralen Impfstoffen
Die Einsparungen der Kassen durch die Herstellerabschläge lagen im vergangenen Jahr bei knapp 5 Mrd. Euro und stiegen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 20 Prozent. Die Einsparungen durch den Kassenabschlag von Apotheken stagnierten und lagen bei rund 1,14 Milliarden Euro.
Bei den zehn umsatzstärksten Arzneimittelgruppen im Apothekenmarkt legten virale Impfstoffe am deutlichsten zu (37 Prozent), was laut IQVIA einer gestiegenen Nachfrage nach HPV-Vakzinen und der Impfung gegen Gürtelrose zu verdanken ist. Ebenfalls zweistellige Umsatzzuwächse erzielten verschiedene Gruppen von Krebstherapien. |
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