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Prisma
Pfefferminz statt Glyphosat
Menthon wirkt herbizid
us | Viele Pflanzenarten produzieren sekundäre Inhaltsstoffe, also Verbindungen, die keine Rolle für Stoffwechselprozesse spielen. Manche dieser Stoffe haben eine biozide Wirkung und verschaffen den Produzenten einen Überlebensvorteil. Dazu gehören auch herbizid wirkende Substanzen, die das Wachstum anderer Pflanzenarten unterdrücken. Diesen Effekt bezeichnet man als Allelopathie. Duftstoffe verschiedener Minzarten (Mentha) üben eine solche Wirkung aus. Dr. Mohammed Mahmood Sarheed promovierte zu diesem Thema am Botanischen Institut des Karlsruher Instituts für Technologie. In seiner Dissertation untersuchte er die Zusammensetzung verschiedener Minzöle und identifizierte das Terpen Menthon als stärkste herbizide Substanz der Minze. Um dem Wirkmechanismus auf die Spur zu kommen, testete er Menthon an transgenen Tabakpflanzen. Dabei fand der Botaniker heraus, dass das Terpen Mikrotubuli angreift und so den programmierten Zelltod auslöst. Ein weiteres in ätherischen Minzölen enthaltenes herbizides Terpen ist β-Pinen, das über Aktinfilamente den Zelltod induziert. In seinen Experimenten zeigte Dr. Sarheed die Wirksamkeit verschiedener Minzöle gegen konkurrierende Pflanzenarten. Öle der Rossminze (Mentha longifolia) unterdrückten beispielsweise die Keimung von Kresse, Winterweizen, Tomate und Windengewächsen. Die Co-Kultivierung von Reis und koreanischer Minze (Agastache rugosa) zeigte, dass auch Reis allelopathische Effekte ausüben kann. Während Pflanzen der Reissorte Sathi neben Minzpflanzen größer wurden als ohne das Beikraut, blieben die Minzpflanzen kleiner als gewöhnlich. Doch nicht nur für die Entwicklung neuer Herbizide sind die Bestandteile von ätherischen Minzölen gute Kandidaten.
Dr. Sarheed zeigte, dass manche der Terpene (z. B. α-Pinen) in vitro wirksam gegen eine menschliche Gebärmutterhalskrebs-Zelllinie (HeLa-Zellen) sind. |
Literatur
Sarheed MM. Allelopathic compounds from Mint target the cytoskeleton from cell biology towards application as bioherbicides. KITopen 2019; doi: 10.5445/IR/1000099195
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