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Rechtzeitig bei Beschwerden vorstellen
Ein Appell der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie
Das Auftreten von Infektionen mit Coronaviren, die zum schweren Lungenversagen führen können (SARS-CoV-2 wie „Acute Respiratory Syndrome Coronavirus-2“) hat zu großer Besorgnis in der Bevölkerung, aber auch bei behandelnden Ärzten geführt. Da das Erstsymptom häufig Husten und Luftnot ist, kann es mit den Leitsymptomen schwerer kardiovaskulärer Erkrankungen wie Herzinfarkt, hochgradiger Herzinsuffizienz, Herzklappenfehlern, Lungenembolien und Bluthochdruckentgleisungen verwechselt werden. Da die Viruserkrankung natürlich ansteckend ist und viele dieser Patienten sich in Notaufnahmen der Krankenhäuser einfinden, spürt man eine gewisse Zurückhaltung bei Patienten, sich bei Auftreten dieser Symptome zeitgerecht einer Vorstellung in Notaufnahmen zu unterziehen. Dies mag aus der Angst vor einer Ansteckung allerdings auch vor den Konsequenzen einer positiven Virustestung resultieren (Isolation, stationäre Behandlung). Daher besteht die Gefahr, dass lebensbedrohliche Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Auftreten dieser Leitsymptome verschleppt werden und keine zeitgerechte Vorstellung erfolgt. Es sind tatsächlich Fälle bekannt und beschrieben, bei denen dieses zu einer kritischen Verschlechterung von Patienten mit Herzerkrankungen geführt hat. Dementsprechend weist auch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie darauf hin, dass bei Auftreten von Atembeschwerden, Brustschmerz und auch Zeichen einer Infektion zeitnah eine Vorstellung bei Ärzten oder auch in Notaufnahmen der Krankenhäuser erfolgen sollte, um diese lebensbedrohlichen Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Darüber hinaus ist eine verschleppte Infektion für Mitmenschen gefährlich, wenn Isolationsregeln nicht beachtet werden und eine mögliche Infektion mit Coronaviren nicht rechtzeitig erkannt wird. Dementsprechend ist an alle Patienten der eindeutige Appell zu richten, sich rechtzeitig bei Beschwerden vorzustellen und Erkrankungen nicht zu verschleppen, da eine verzögerte Behandlung und Therapie zu schwerwiegenden Verläufen bis hin zu Todesfällen führen kann.
Prof. Dr. med. Michael Böhm, Pressesprecher der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Saarland University, Klinik für Innere Medizin III, Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin
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