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DAZ aktuell
Pfleger als Apotheker?
Ein Werbe-Video für den Pflegeberuf sorgt für Unmut bei Apothekern
Im Mittelpunkt des kurzen Spots mit dem Titel „Vielfalt durch Verantwortung“ steht ein junger Mann in verschiedenen Settings: Zunächst läuft er durch ein Fitnessstudio, dann durch ein Büro und schließlich ist er zwischen mit Arzneimitteln befüllten Regalen zu sehen. Der Mann greift sich ein Arzneimittel und gibt es einem Patienten in die Hand. In den einzelnen Szenen sagt er: „Mal bin ich Fitnesstrainer. Mal bin ich Manager. Manchmal bin ich Apotheker. Und manchmal höre ich einfach nur zu. Aber vor allem bin ich eines: Pfleger!“
Ein Apotheker aus Hessen wurde auf diese Aussagen aufmerksam und kontaktierte DAZ.online, das Bundesgesundheitsministerium, seine Apothekerkammer sowie die Aufsichtsbehörde. In seiner Beschwerde weist er darauf hin, dass das Pharmaziestudium ein Abitur voraussetzt, aus mehreren Semestern und einem Praktikum besteht. Drei Staatsexamen müssen bewältigt werden und am Ende braucht ein Apotheker eine Approbation.
DAZ.online hat beim Bundespresseamt (BPA), das für das Video verantwortlich ist, nachgehakt. Zunächst zu den Rahmenbedingungen: Laut BPA wurde der Spot 2018 bei der PR-Agentur „Zum goldenen Hirschen“ in Auftrag gegeben. Die Kosten für Konzeption, Produktion sowie den Rechteerwerb für drei Jahre lagen bei rund 210.000 Euro (brutto). Das inhaltliche Ziel des Videos sei, vor allem jungen Menschen zu zeigen, „wie vielfältig und verantwortungsvoll der Pflegeberuf“ sei. Und weiter: „Um dies zu verdeutlichen, wurden unterschiedliche Tätigkeiten aus dem Pflegealltag ausgewählt und überzeichnet, indem sie als eigene Berufsbilder benannt werden.“ Für die Kritik der Apotheker hat das BPA kein Verständnis. Offenkundig handele es sich bei der Nennung „Apotheker“ nicht um eine Berufsbezeichnung im juristischen Sinne, so ein Sprecher. „Aufgrund der Konzeption des Spots und der gewählten Darstellungsweise ist dies auch klar erkennbar, die mitzudenkenden Anführungszeichen bei allen genannten Berufen sind evident. Der Protagonist des Videos kann eindeutig als Pflegefachkraft identifiziert werden.“
Auch die ABDA hat in der Sache beim BPA interveniert. Daraufhin sei das Video von der Startseite genommen worden, so ein ABDA-Sprecher. |
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