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Die Seite 3
Personalwechsel
Noch vor vier Jahren musste die US-Präsidentschaftswahl herhalten, um in der Montagsausgabe der DAZ auf die Personalentscheidungen bei ABDA, Bundesapothekerkammer (BAK) und Deutschem Apothekerverband (DAV) einzustimmen: „Ganz so spannend wie beim Duell Hillary Clinton gegen Donald Trump [...] wird es wohl nicht werden“, kündigte die Titelseite an.
Wir erinnern uns: Im Jahr 2016 hatte es die Zivilisation noch schlichtweg für unmöglich gehalten, dass es unliebsame Zeitgenossen wie Trump überhaupt einmal schaffen, a) zu kandidieren und b) demokratische Wahlen zu gewinnen. Doch der trügerischen Sicherheit folgten zunächst ein Wahlkrimi und dann die Erkenntnis, dass im Land der unbegrenzten Möglichkeiten tatsächlich nichts unmöglich zu sein scheint.
Bei den kurz darauf stattfindenden Wahlen innerhalb der ABDA gab es (glücklicherweise) einige signifikante Unterschiede – nicht nur im Hinblick auf die Qualität der angekündigten Kandidaten, sondern auch, dass es zu keinem echten Wahlkampf um die Spitze kam. Hamburgs Kammerpräsident Kai-Peter Siemsen hatte seinen Hut wieder aus dem Ring gefischt, nachdem es im Oktober zum folgenschweren EuGH-Urteil gekommen war und er eine Kampfkandidatur vermeiden wollte.
Vier Jahre später – es ist 2020 – die Menschheit befindet sich noch in der Rekonvaleszenz nach einer kurzen, aber intensiven Trump-Ära. Turnusgemäß stehen wieder Wahlen an bei ABDA, BAK und DAV. Doch es wäre zu abgedroschen, jetzt einleitend irgendwelche Parallelen mit der US-Wahl zu suchen, und die würden sich auch, gottlob, nicht finden lassen.
Denn markant ist diesmal, dass niemand an irgendeinem (Präsidenten-)Stuhl klebt. Das ABDA-Triumvirat hat den Weg freigemacht und ein Schwung neuer Kolleginnen und Kollegen haben ihre Ambitionen angekündigt, sich standespolitisch zu engagieren. Zwar gibt es auch diesmal kein Kämpfen um die Spitze. Doch die Frischzellenkur kann man im Hinblick auf die anstehenden Veränderungen im Markt und im Berufsstand durchaus gutheißen. Neue Personen und Positionen werden hoffentlich auch bei den politischen Unterstützern für einen Motivationsschub sorgen und die Belange des Berufsstandes wieder vermehrt in den Fokus rücken lassen. Das wird auch nötig sein, denn mit dem Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz ist kein Ziel erreicht, sondern eher ein Rahmen geschaffen worden, in dem man weiter gestalten und walten muss.
In dieser Ausgabe geben wir Ihnen ab Seite 22 einen Überblick über die ABDA-Wahlen 2020: Wer kandidiert? Wer darf wählen? Wie funktioniert das Zusammenspiel von Kammern und Verbänden unter dem gemeinsamen Dach?
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