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Erledigte Absichten wirken nach
us | Viele Menschen neigen dazu, unangenehme Pflichten aufzuschieben. Den Müll rausbringen? Später. Die Toilette putzen? Das kann warten. Oma anrufen? Mache ich morgen. Während der Mensch prokrastiniert, stauen sich in seinem Hinterkopf die unerledigten Aufgaben. Umso erleichternder ist das Gefühl, endlich einen Punkt von der To-Do-Liste streichen zu können. Psychologen der Technischen Universität Dresden haben untersucht, was das Gehirn mit solchen hinausgezögerten Absichten macht. In einer systematischen Übersichtsarbeit fassten sie die Ergebnisse verschiedener Forschungsrichtungen der letzten 20 Jahre über die Nachwirkungen von erledigten Absichten zusammen. Sie fanden heraus, dass die ältere Literatur davon ausgeht, dass Absichten nach der Erledigung im Gehirn rasch deaktiviert und inhibiert werden. Autoren neuerer Studien sind dagegen der Ansicht, dass sich das Gehirn auch nach der Bewältigung einer aufgeschobenen Absicht noch mit dieser beschäftigt und dadurch unter Umständen die anschließende Leistungsfähigkeit beeinträchtigt werden könnte. In ihrer Publikation in der Fachzeitschrift „Psychological Bulletin“ führen die Wissenschaftler ein Beispiel für mögliche Folgen an: Ein Patient, der jeden Tag zur selben Zeit ein Arzneimittel einnimmt, schiebt die Einnahme also vor sich her. Bleibt die Absicht im Anschluss teilweise aktiv, könnte das, besonders bei älteren Menschen, zur versehentlichen erneuten Einnahme und Überdosierung des Arzneimittels führen, argumentieren die Psychologen. |
Literatur
Möschl M et al. Aftereffects and deactivation of completed prospective memory intentions: A systematic review. Psychol Bull 2019; doi:10.1037/bul0000221
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