Therapien im Gespräch

OTC-Switch Desloratadin

Weitere Option zur Selbstmedikation bei allergischer Rhinitis

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Rechtzeitiges Handeln und vor allem eine konsequente Therapie sind auch bei der allergischen Rhinitis erforderlich, um einen Etagenwechsel, also die Ausbreitung der Symptome in tiefere Bereiche der Atemwege und somit den Übergang in ein allergisches Asthma bronchiale, zu verhindern. In der Beratung sollte zuerst die Eigendiagnose abgeklärt werden. Als bevorzugte Wirkstoffe bei der Behandlung werden in den Leitlinien H1-Antihistaminika der 2. Generation und topische Glucocorticoide empfohlen. Seit diesem Jahr steht für Heuschnupfen-Patienten eine neue OTC-Option zur Verfügung: Im Februar 2020 entfiel die Verschreibungspflicht für Arzneimittel mit dem Wirkstoff Desloratadin zur oralen Anwendung in den Indikationen allergische Rhinitis und Urtikaria bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab zwei Jahren (OTC-Switch).

Nasale Glucocorticoide sollten zum Einsatz kommen, wenn die Beschwerden stärker ausgeprägt sind. Dabei ist zu beachten, dass Fluticason- und Mometason-haltige Nasensprays im Rahmen der Selbstmedikation nur dann abgegeben werden dürfen, wenn eine Erstdiagnose durch den Arzt erfolgt ist. Um einen vorzeitigen Therapieabbruch zu verhindern, sollte im Beratungsgespräch darauf hingewiesen werden, dass die Wirkung Cortison-haltiger Nasensprays verzögert eintritt und erst nach ein bis zwei Wochen ihr Maximum erreicht. Zudem kann man Schleimhautschäden in der Nase vermindern, indem man beim Sprühen nach außen auf die Nasenmuschel zielt.

Die Grenzen der Selbstmedikation einer allergischen Rhinitis sind erreicht, wenn die Beschwerden nach zweiwöchiger Selbstmedikation weiterhin unvermindert bestehen oder die Diagnose unklar ist. (DAZ 9, S. 38) |

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