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- DAZ 53/2020
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Therapien im Gespräch
OTC-Switch Sumatriptan
Weiteres Triptan für die Selbstmedikation der Migräne
Seit Oktober sind Sumatriptan-haltige Arzneimittel zur Migräne-Behandlung rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Nach Naratriptan und Almotriptan können Patienten im Alter von 18 bis 65 Jahren mit ärztlich diagnostizierter Migräne somit das dritte Triptan als OTC-Arzneimittel erwerben, um eine akute Migräneattacke mit oder ohne Aura zu behandeln (siehe Tabelle). Triptane kommen bei mittelschweren oder schweren Migräneanfällen und bei Nichtansprechen auf Analgetika zum Einsatz und sollten so früh wie möglich nach Auftreten des Migränekopfschmerzes, aber nicht prophylaktisch, eingenommen werden. Häufig ist eine Tablette ausreichend, um den Migräneanfall zu stoppen. Patienten, die unter Migräne mit Aura leiden, sollten das Triptan aus Sicherheitsgründen erst nach Abklingen der Aura einnehmen. Eine zweite Tablette ist indiziert, wenn die Beschwerden innerhalb von 24 Stunden erneut auftreten oder sich wieder verschlimmern. Dazwischen sollte jedoch ein Abstand von mindestens zwei Stunden bei Almotriptan und Sumatriptan und mindestens vier Stunden bei Naratriptan liegen. Ist die erste Gabe unwirksam, zeigt meist auch die zweite Dosis während derselben Migräneattacke keinen Effekt. Dann kann die Einnahme eines Nicht-Opioid-Analgetikums in Erwägung gezogen und bei der nächsten Attacke auf ein anderes Triptan gewechselt werden.
Almotriptan (Almogran®) | Naratriptan (Naramig®, Formigran®) | Sumatriptan (Imigran®) | |
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Einzeldosis | 12,5 mg | 2,5 mg | 50 bis 100 mg |
orale Bioverfügbarkeit | 70 bis 80% | 60 bis 70% | 10 bis 20% |
Halbwertszeit t½ | 3 bis 4 Stunden | 6 Stunden | 2 Stunden |
tmax | 2,5 bis 3 Stunden | 2 bis 3 Stunden | 1,5 bis 2 Stunden |
Ansprechquote | 57 bis 70% | 60 bis 68% | 50 bis 70% |
Wirkstärke | hoch | schwächer ausgeprägt | hoch |
Wiederauftreten von Kopfschmerzen | 25% | 25% | 30 bis 40% |
Nebenwirkungsprofil | sehr gut verträglich | kaum mehr Nebenwirkungen als Placebo | vergleichsweise häufig Nebenwirkungen |
Wann empfohlen? |
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Im Beratungsgespräch sollte der Patient darauf hingewiesen werden, dass Triptane zwar keinen Gewöhnungseffekt haben, jedoch bei zu häufiger Anwendung die Attackenfrequenz erhöhen und zu einem Arzneimittel-induzierten Dauerkopfschmerz führen können. Deshalb sollten sie an nicht mehr als zehn Tagen im Monat eingenommen werden. Auch über Nebenwirkungen und Kontraindikationen sollten die Patienten vor der Abgabe aufgeklärt werden. (DAZ 39, S. 42) |
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