Wirtschaft

Atempause bei Bionorica

5 Millionen weniger Packungen wegen Corona-Pandemie

eda | Die Corona-Maßnahmen wie Abstandhalten und Maskentragen haben bei zahlreichen Pharmaunternehmen zu einem deutlichen Absatz- und Umsatzrückgang geführt. Auch Professor Michael A. Popp, CEO und Inhaber von Bionorica, musste für 2000 erstmals seit Jahren rückläufige Zahlen präsentieren.

Marktforschungsinstitute regis­trierten bis zu 75 Prozent weniger Patienten in den Indikationen Sinusitis und Bronchitis. Damit wurden Bionorica-Präparate wie Sinupret® und Bronchipret® weniger nachgefragt. Darüber hinaus kam es im vergangenen Jahr durch die Lockdown-Maßnahmen zu weniger Arztbesuchen und eine reduzierte Beratungstätigkeit in Apotheken, was auch zum Rückgang beigetragen hat. Der Absatz von Bionorica sank im Jahr 2020 in Deutschland um fünf Mio. Packungen gegenüber dem Vorjahr (2019: 19 Mio.). Der Umsatz lag 2020 bei 287,7 Mio. Euro und damit um 13,4 Prozent unter dem Vorjahr.

Daneben war der Naturarzneihersteller aus der Oberpfalz aufgrund der Pandemie mit außerordentlichen Herausforderungen in vielen Pharmamärkten konfrontiert. Immerhin konnte mithilfe der stabilen Geschäftsentwicklung im internationalen Hauptmarkt Russland, der Ukraine sowie weiteren osteuropäischen Märkten die Umsatzsituation in Deutschland und Österreich teilweise aufgefangen werden. Bereinigt um starke negative Wechselkurseffekte des Rubel und des ukrainischen Hrywnja läge der Umsatz der Bionorica-Gruppe 2020 bei 304,3 Mio. Euro, 8,3 Prozent weniger als im Vorjahr.

Trotz der angespannten Situation tätigte der Phytohersteller zweistellige Millioneninvestitionen und sorgte für eine stabile Arbeitsplatzentwicklung: Von den weltweit 1823 Mitarbeitern (2019: 1820) waren Ende des vergangenen Jahres mehr als 1000 in Deutschland am Standort Neumarkt beschäftigt.

Popp ließ die virtuell anwesenden Medienvertreter außerdem wissen, dass Bionorica sich intensiv in der Erforschung der Coronavirus-Infektion betätige. So seien Arz­neimittel aus dem Bionorica-Atemwegsportfolio im Rahmen von präklinischen Studien (in vitro) sowie einer klinischen Studie untersucht worden. Erste Ergebnisse lägen vor und seien bei medizinischen Fachzeitschriften eingereicht. Sie würden bald publiziert werden. |

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