Wirtschaft

Moderna kommt in Praxen

Europachef Staner: Wir werden ab Sommer dabei sein

cha | Der US-Konzern Moderna plant, dass sein COVID-19-Impfstoff ab Sommer auch in den deutschen Arztpraxen verimpft wird. Das kündigte Europachef Dan Staner im Gespräch mit der AZ an.

Als es darum ging, die COVID-19-Impfungen nicht mehr nur in den Impfzentren, sondern auch in den Arztpraxen anzubieten, blieb die Vakzine von Moderna zunächst außen vor. Zu gering war das bisherige Liefervolumen, als dass sich die aufwendigen Prozesse in Großhandel und Apotheken gelohnt hätten. Doch ab dem Sommer soll das Produkt auch in den Praxen verfügbar sein, kündigte Europachef Dan Staner gegenüber der AZ an. Der Impfstoff könne, wie man jetzt wisse, drei Monate lang bei 2 °C bis 8 °C gelagert werden und sei daher sehr gut geeignet für die Arztpraxen.

Auslieferung über Groß­handel und Apotheken

Staner ist überzeugt davon, dass die Auslieferung wie bei den anderen Impfstoffen über den Groß­handel und die Apotheken laufen wird. „Das sind Profis. Wir werden in den nächsten Monaten dabei sein“, so Staner. Es gebe dazu bereits Gespräche mit dem Bundesgesundheitsministerium.

Auch bezüglich der Impfstoffentwicklung wirft Staner einen Blick in die Zukunft. Derzeit wird in drei Entwicklungsprogrammen ein Booster-Impfstoff erforscht: mit dem „alten Virus“ aus China, mit der südafrikanischen Mutante und als multivalenter Impfstoff mit beiden. Der beste davon kommt auf den Markt, in der EU könnte das laut Staner im September/Oktober der Fall sein. Derzeit werde geprüft, ob der Auffrischimpfstoff von Moderna auch ein­gesetzt werden kann, wenn die ersten beiden Impfungen mit einem anderen Impfstoff erfolgt sind. Zudem soll auch der Moderna-Impfstoff für die erste und zweite Impfung an neue Mutanten an­gepasst werden.

Für dieses Jahr plant Moderna, bis zu eine Milliarde Impfdosen zu produzieren, im kommenden Jahr werden es dann bis zu drei Milliarden Dosen sein. An Deutschland sollen 2021 insgesamt 80 Millionen Impfdosen geliefert werden; 1,8 Millionen Dosen waren es im ersten Quartal und im zweiten sollen es 6 Millionen werden. |

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