Wirtschaft

Noweda glänzt mit guten Zahlen

Plus bei Umsatz und Betriebsergebnis / Leichter Anstieg der Mitgliederzahl

tmb | Im Vorfeld der General­versammlung am vergangenen Mittwoch legte der genossenschaftliche Pharmagroßhandel Noweda eG in Essen erneut gute Geschäftsergebnisse vor. Laut Geschäftsbericht stieg der ­Umsatz im Geschäftsjahr 2020/2021 um 4,3 Prozent, das Betriebsergebnis wuchs sogar um 8,6 Prozent.

Der Geschäftsbericht bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2020/2021, das am 30. Juni 2021 endete. Demnach setzte die Noweda-Gruppe im Berichtszeitraum, einschließlich der Tochterunternehmen in der Schweiz und in Luxemburg, 8188 Millionen Euro um. Das sind 341 Millionen Euro bzw. 4,3 Prozent mehr als im vorherigen Geschäftsjahr.

In Deutschland wuchs der Umsatz um 4,5 Prozent. Im Geschäftsbericht wird betont, dass die Noweda damit wieder stärker als der Pharmagroßhandelsmarkt gewachsen ist. Um dies nachzuvollziehen, muss berücksichtigt werden, dass das Noweda-Geschäftsjahr vom Kalenderjahr abweicht. Die Noweda selbst gibt in ihrem Geschäftsbericht an, der Umsatz des deutschen Pharmagroßhandels sei im Kalenderjahr 2020 um 5,4 Prozent auf 34,6 Milliarden Euro und im ersten Halbjahr 2021 erneut um 1,7 Prozent gewachsen.

Rohertrag unter dem Einfluss der Hochpreiser

Der Rohertrag der Noweda-Gruppe stieg um 2,0 Prozent auf 389,6 Millionen Euro und damit unterproportional zum Umsatz. Wie bei den Apotheken ist dies auch beim Großhandel eine Folge der andauernden Umsatzverschiebung zu hochpreisigen Arzneimitteln. Dennoch stieg das Betriebsergebnis der Noweda-Gruppe um beachtliche 8,6 Prozent auf 73,9 Millionen Euro. Das Gesamtergebnis vor Steuern betrug im Berichtsjahr 66,9 Millionen Euro, der Jahresüberschuss 40,1 Millionen Euro.

Die Noweda-Gruppe investierte im Berichtsjahr 23,3 Millionen Euro, davon entfielen 11,1 Millionen Euro auf die Noweda eG. Die Investitionen betrafen Immobilienzukäufe in Essen und Herford, das neue Verblisterungszentrum in Gelsenkirchen als Ersatz für die bisherigen Räume in Castrop-Rauxel, ­Fördertechnik in Mosbach, Taucha und Würzburg, Kommissionier­automaten, die Plattform ia.de und die weitere IT. Mit dem Er­weiterungsbau auf einem Nachbargrundstück des Hauptstandortes Essen sei bereits begonnen worden. Die Investitionen seien vollständig durch neues Eigenkapital und Abschreibungsgegenwerte finanziert worden.

Die Struktur der Bilanz hat sich im Berichtsjahr kaum verändert. Die Bilanzsumme der Gruppe stieg um 84,7 Millionen Euro auf 1587,3 Millionen Euro. Die Aktiva entfallen zu 13,9 Prozent auf das An­lagevermögen. Das Eigenkapital stieg um 26,7 Millionen Euro auf 511,7 Millionen Euro. Die Eigen­kapitalquote blieb mit 32,2 Prozent nahezu unverändert.

Für die Noweda als Genossenschaft ist die Mitgliederzahl stets eine besonders wichtige Kennzahl. Im Berichtszeitraum stieg diese von 9327 auf 9341. Diese Veränderung ergab sich aus 266 Zugängen und 252 Abgängen. Obwohl sich das Liefergebiet der Noweda nicht durch neue Niederlassungen ausgedehnt hat und die Apothekenzahl sinkt, stieg also die Mitgliederzahl.

Ähnliche Entwicklung für 2021/22 erwartet

Die Erläuterungen zu den Rahmenbedingungen und zur Prognose sind naturgemäß durch die Pandemie geprägt. Im Jahr 2021 zeichne sich in Deutschland für den Pharmagroßhandel ein um ein bis zwei Prozentpunkte vermindertes Umsatzwachstum ab. Der schweizerische Pharmamarkt sei wegen der am Jahresanfang ausgebliebenen Grippesaison noch leicht rückläufig. Der Markt in Luxemburg erhole sich nach einem angespannten ersten Halbjahr. Auch für das laufende Geschäftsjahr erwarte die Noweda ein Umsatzwachstum leicht über dem Zuwachs des Gesamtmarktes und eine weitere Verschiebung zu ­Rx-Umsätzen. Der Jahresüberschuss wird auf dem Vorjahres­niveau erwartet. |

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