Kinder warten auf Impfung

Erst kürzlich erreichten uns in den Fernsehnachrichten die Bilder aus Israel mit fröhlichen Kindern, die gerade gegen Corona geimpft werden. Auch bei uns hat die Kinderimpfung nun Fahrt aufgenommen: Am vergangenen Donnerstag sprach sich der Humanarzneimittelausschuss CHMP der EMA für die Erweiterung der Zulassung des COVID-19-Impfstoffs von Biontech/Pfizer auf Kinder ab fünf Jahren aus. Die bis einschließlich elf Jahre empfohlene Dosis liegt mit 10 µg bei einem Drittel der Erwachsenendosis von 30 µg.

Doch wie sieht es aus mit der STIKO? Diese ist nicht gerade für ihre schnellen Entscheidungen bekannt, ihre Empfehlung ist aber dennoch bei vielen Eltern und Ärzten das entscheidende Krite­rium für eine Impfung. Nun hat der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens den Zeitungen der Funke-Mediengruppe angekündigt, dass die STIKO ihre Empfehlung zur Corona-Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahren vor Jahresende abgeben wolle. „Unser Ziel ist es, diese Empfehlung bis Ende Dezember, möglichst bis zum Start der Auslieferung des Kinder-Impfstoffs an die Länder, fertig­zustellen“, so Mertens.

Geschätzt 20.000 Kinderimpfungen „off label“ erfolgt

Verfügbar soll der Impfstoff in der Kinderdosierung ab dem 20. Dezember sein. Wer nicht so lange warten will, kann seine Kinder mit einem Drittel der Erwachsenendosis impfen lassen – sofern er einen Arzt findet, der das durchführt. Das ist bislang auch ohne EMA-Zulassung erfolgt: Nach einem Bericht der „Welt“ wurden laut Schätzungen bereits rund 20.000 Kinder unter zwölf Jahren in Deutschland „off label“ geimpft. |