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Mit Transparenz und Gemeinsamkeit gegen Lieferengpässe
Diskussionsrunde beim ADKA-Kongress
Almut Weygand, Leiterin der Apotheke des St. Bernward-Krankenhauses, Hildesheim, erläuterte die Folgen der zahlreichen Lieferprobleme für Krankenhäuser. Sie beklagte den Arbeitsaufwand, den Verlust an Handlungsfähigkeit und den Vertrauensverlust. Jeder Austausch bereite Mühe, erfordere viel Kommunikation und berge Verwechslungsgefahren. Weygand wünschte sich Transparenz zu Dauer und Ursachen von Defekten, ein Frühwarnsystem und den Ausgleich von Preisdifferenzen. Dazu verwies sie auf ein Konzept von Ratiopharm zur transparenten Warenversorgung, das 30 Tage vor einem Lieferengpass eine Warnung vermittle und es dem Vertragspartner ermögliche, noch den Bedarf für 30 Tage einzukaufen. Dies erweitere die Handlungsoptionen. Als weiteren Lösungsansatz verwies Weygand auf die Eigenherstellung in Krankenhausapotheken, die schon oft hilfreich gewesen sei. Vermehrte Lagerhaltung sah sie hingegen kritisch und fragte: „Ist Hamstern sinnvoll?“
Stefan Bode, Sana Einkauf und Logistik, betonte, dass der mühsame Umgang mit Lieferengpässen die Prozesskosten erhöht und die Versorgung damit verteuert. Ein wesentliches Problem sei der „Tenderpoker“, der kurzfristige Handel mit Warenpaketen nach Angebot und Nachfrage. Stattdessen sei Verlässlichkeit gefragt.
Nicht nur über Preise reden
Andreas Burkhardt, Teva ratiopharm, verdeutlichte die Position der Arzneimittelhersteller. Wenn die Gesellschaft bei Generika extrem auf den Preis fixiert sei, könnten die Hersteller dem nur mit Skaleneffekten begegnen. Sie müssten sich auf immer weniger Produkte mit hohen Marktanteilen fokussieren. Das setzte eine Spirale zu niedrigeren Preisen und höheren Marktanteilen in Gang, sodass bei Herstellungsproblemen ein leistungsfähiger Alternativanbieter fehle. Wenn nur der Preis zähle und die Politik die Barrieren zu Ländern mit anderen Sozial- und Umweltstandards öffne, müssten auch die Konsequenzen beachtet werden. Vor diesem Hintergrund empfahl Burkhardt drei Ansätze gegen Lieferengpässe. Er rief die Betroffenen zu gemeinsamer politischer Aktivität auf und warb für nachhaltige verbindliche Zusammenarbeit der Marktbeteiligten, also für langfristige Vereinbarungen. Außerdem sollten zwar weiterhin Preisverhandlungen stattfinden, aber es sollte bei den Entscheidungen über Verträge nicht nur über Preise gesprochen werden. |
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