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Medikationsanalysen in der Apotheke erhöhen Arzneimitteltherapiesicherheit
Beobachtungsstudie der Uni Bonn zum AMTS-Ausbildungskonzept der AK Westfalen-Lippe vorgelegt
In der Beobachtungsstudie wurde bei 98 Prozent der Patientinnen und Patienten mindestens ein arzneimittelbezogenes Problem (ABP) dokumentiert. Noch viel aussagekräftiger sind aber die nachfolgenden Resultate: Im Mittel wurden je Patient sieben ABP dokumentiert, die in den allermeisten Fällen (91,6%) mindestens einen Handlungs- oder Informationsbedarf auslösten. Insgesamt verursachten 60 Prozent aller eingenommenen Arzneimittel ABP. Drei Viertel davon entfielen auf verschreibungspflichtige Arzneimittel.
„Aus früheren Untersuchungen war uns bereits bekannt, dass nur etwa jeder 16. ärztliche Medikationsplan dem tatsächlichen Einnahmeverhalten der Patientinnen und Patienten entspricht“, kommentiert Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der Apothekerkammer Westfalen-Lippe, die Ergebnisse der Studie, in die 323 Medikationsanalysen von AOK-Nordwest-Versicherten einbezogen wurden, die AMTS-Managerinnen und -Manager aus insgesamt 87 Apotheken in Westfalen-Lippe durchgeführt hatten. „Die neue Beobachtungsstudie zeigt, wie relevant und wie wirksam apothekerliche Medikationsanalysen für die Patientinnen und Patienten sind, zumal es bei einem signifikanten Anteil gelang, die von den Apothekerinnen und Apothekern formulierten Empfehlungen umzusetzen.“ Ad hoc gelang dies bei 41,9 Prozent der Patienten. Bei den Patienten, für die nach drei Monaten eine Nacherhebung durchgeführt wurde (227 von 323 Studienteilnehmern), lag die Umsetzungsrate sogar bei 61,6 Prozent.
Das im Dezember 2020 verabschiedete Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG) sieht vor, dass pharmazeutische Dienstleistungen wie Medikationsanalysen ab dem kommenden Jahr verlässlich etabliert werden sollen. „Diese Studie untermauert, wie gut die Apothekerinnen und Apotheker bereits auf diese Aufgabe vorbereitet sind. Mit jeder Medikationsanalyse nimmt dabei ihre Kompetenz auf diesem Feld zu. Davon profitieren sowohl die betreuten Patienten als auch die verordnenden Ärzte“, betont Overwiening. |
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