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Arzneimittel und Therapie
Keine Angst vor Sekundärtumoren!
Prophylaktische Bestrahlung der Brust beim Prostatakarzinom ist unbedenklich
Eine Androgendeprivation beim Prostatakarzinom zur Unterdrückung einer hormonellen Tumorstimulation ist häufig mit der Entwicklung einer Gynäkomastie begleitet. Das Ausmaß dieser Erscheinung hängt von den eingesetzten Substanzklassen ab und ist besonders ausgeprägt bei Androgenrezeptor-Blockern wie etwa Bicalutamid und Flutamid (in 50 bis 70% aller Fälle) sowie unter GnRH-Analoga und GnRH-Antagonisten (10 bis 30%). Das Wachstum der Brust ist für viele Männer ein kosmetisches, psychisches und medizinisches Problem, das nicht selten zu einem Therapieabbruch führt. Um dem vorzubeugen, kann eine prophylaktische Bestrahlung der Mamillen vor Beginn einer Hormontherapie erfolgen. Ob dies Einfluss auf die Entstehung eines männlichen Mammakarzinoms hat, wurde in einer norwegischen Registerstudie untersucht. Im Zeitraum zwischen 1997 und 2014 wurden alle erfolgten Bestrahlungen und das Auftreten eines Mammakarzinoms ab drei Monaten nach der Diagnose eines Prostatakarzinoms erfasst. Von knapp 60.000 Männern mit einem Prostatakarzinom hatten 13,3% eine prophylaktische Brustbestrahlung erhalten. Während einer medianen Nachbeobachtungszeit von vier Jahren wurde bei zwölf Männern ein Mammakarzinom diagnostiziert, drei davon hatten eine prophylaktische Bestrahlung der Brust erhalten. Zwei dieser Mammakarzinome gehörten einem extrem seltenen Tumortyp an (fibroepitheliale Tumore). Im Vergleich mit Männern, deren Brust nicht prophylaktisch radiotherapiert wurde, zeigte sich nach der Bestrahlung keine signifikante Erhöhung des Risikos, an Brustkrebs zu erkranken. |
Literatur
Aksnessæther BY et al. Does Prophylactic Radiation Therapy to avoid Gynecomastia in Patients With Prostate Cancer Increase the Risk of Breast Cancer? Int J Radiat Oncol Biol Phys. 2018. doi: 10.1016/j.ijrobp.2018.01.096
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