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Im Ernstfall die Notbremse ziehen
BMG-Berater Stachwitz über die Stolpersteine beim E-Rezept
Es sei derzeit „nicht augenfällig, dass das E-Rezept in den Praxen Vorteile bringt“, sagte Stachwitz bei einer Podiumsdiskussion. Die Abläufe rund um das Ausstellen von Muster-16-Rezepten seien standardisiert und liefen gut. Wolle man sie verändern, sei es wichtig, dass sich der Mehraufwand in Grenzen halte und Ärzte nicht drei Minuten extra pro Rezept aufwenden müssten. Sollte sich herausstellen, dass ein geregeltes Arbeiten in den Praxen so nicht möglich sei, plädiere er dafür, im Ernstfall die Notbremse zu ziehen. „Wenn es nicht geht, dann müssen wir es halt wieder abschalten“, sagte er. „Dann geht es eben einfach nicht.“
Dennoch ist Stachwitz dafür, diesen Schritt zu wagen. Viele Ärzte hätten Verständnis, dass es anfangs mühselig werden könne. Sie sähen aber auch die Vorteile, die eine digitale Datenverarbeitung etwa für die Arzneimitteltherapiesicherheit bringen könne. Denn das E-Rezept bilde nur die Basis für weitere Anwendungen wie die elektronische Patientenakte, die letztlich einen echten therapeutischen Nutzen entfalten werde und vor allem in Notfallsituationen wichtig sein könne.
„Wir haben in der Vergangenheit ständig darüber geredet, wie es sein müsste, um perfekt zu sein“, so Stachwitz. Dabei sei jedoch nicht viel rumgekommen. Testläufe seien zu früh abgebrochen worden, und man habe es versäumt, die Fehler zu analysieren und daraus zu lernen. Nun gelte es, endlich loszulaufen. Dem pflichtete auch Lars Gottwald, Leiter des Business Teams bei der Gematik, bei. „Wir müssen den Nutzen erlebbar machen und dürfen nicht alles zerreden.“ Auch bei der Einführung des E-Rezepts werden Gottwald zufolge anfangs Probleme auftauchen, an die niemand gedacht hat. Diese will man nun beim schrittweisen Start in der Fokusregion Berlin-Brandenburg aufdecken und beheben. |
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