Arzneimittel und Therapie

Muskelrelaxanzien enttäuschen

Keine Evidenz bei Rückenschmerz

mab | Wer an nicht spezifischem unterem Rückenschmerz leidet, bekommt häufig ein Muskelrelaxans verordnet. Ob dieses wirklich Linderung verschafft oder nur Nebenwirkungen zeigt, hat die Arbeitsgruppe um Cashin et al. in einem systematischen Review und Metaanalyse untersucht. Insgesamt wurden 31 randomisiere kontrollierte Studien mit 6505 Teilnehmern ausgewertet, deren Rückenschmerz entweder mit Muskelrelaxanzien oder Placebo, Standardbehandlung bzw. keiner Behandlung therapiert wurde. Das Ergebnis ist ernüchternd: Mit sehr geringer Evidenz konnte gezeigt werden, dass Muskelrelaxanzien (ohne Benzodiazepine) innerhalb von zwei Anwendungswochen im Vergleich zur Kontrolle die Schmerzintensität auf einer Skala von 0 bis 100 nur um durchschnittlich 7,7 Punkte senkten. Die Verbesserung der Bewegungseinschränkung (0 bis 100 Punkte) um durchschnittlich 3,3 fiel noch geringer aus. Dagegen stieg das Risiko, unter Muskelrelaxanzien unerwünschte Ereignisse zu erleiden (relatives Risiko: 1,6). Die Autoren merken jedoch an, dass in den analysierten Studien einige Muskelrelaxanzien sowie längere Anwendungsdauer als zwei Wochen kaum untersucht worden waren. Dafür müssen weitere randomisierte kontrollierte Studien durchgeführt werden. |

Literatur

Cashin AG et al. Efficacy, acceptability, and safety of muscle relaxants for adults with ­non-specific low back pain: systematic review and meta-analysis. BMJ 2021. doi: 10.1136/bmj.n1446

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